Die erste Woche mit uns habt ihr jetzt schon „überstanden“.
Wir kommen nachmittags in Luang Prabang an und stellen fest, dass zwei Mitreisende das gleiche Ziel haben: Lotus Villa. Wir schnappen uns am Pier ein Tuk Tuk, fahren zweimal im Kreis und stehen dann ungefähr 100 Meter vom Pier entfernt vor unserem Guesthouse. Na gut, für 3,- Euro zusammen kann man das verschmerzen und wir müssen eigentlich über unsere eigene Doofheit und Orientierungslosigkeit lachen. Die Lotus Villa ist genauso schön, wie im Internet gesehen und wir fühlen uns sofort wohl. Wir bekommen ein Zimmer im ersten Stock, vom Balkon ein Blick in den liebevoll gestalteten Garten. Wir brechen zu einem ersten Stadtbummel auf und können uns an den Fassaden gar nicht satt sehen. Man fühlt sich ein bißchen wie im alten Havanna, zurückversetzt in die Kolonialzeit. Wir suchen uns ein Restaurant und essen, welche Überraschung Laotisch und es schmeckt uns wieder richtig gut. Wir haben oft gehört, dass die laotische Küche nicht so vielfältig und würzig wie die Thailändische Küche ist, aber wir finden einfach nur, sie ist anders, aber nicht unbedingt schlechter. Wir finden eine Bar mit „Hot Winterdrinks“ und angesichts der kühlen Temperaturen abends kommt mir das sehr gelegen. Luang Prabang ist ein Dorf und so treffen wir alle Mitreisenden vom Schiff abends wieder.
- Lotus Villa
Wer in Luang Prabang war, kennt vermutlich das „Tamarind“, ein von Australieren gelitetes Mini-Restaurant, das auch Kochkurse anbietet. Ungefähr 2 Minuten vom Guesthouse entfernt entschließen wir uns am nächsten Tag für einen Kochkurs, da alle weiteren Tage leider schon „fully booked“ sind. Wir starten um 9:00 Uhr und fahren zunächst zum Markt, wo wir viele neue Gewürze und Frückte kennenlernen, aber natürlich auch die Fisch- und Fleischabteilung schnuppern dürfen. Gut, dass ich da schlichtweg unempfindlich bin, anderen ging’s da nicht so dolle. Sind halt keine Kühltheken mit der Auslage der schönsten Happen, sondern immer alles von jedem Tier.
- Markt
Nach dem Einkauf geht’s weiter zur am Flüsschen gelegenen Kochschule mit offenen Feuerstellen. Wir kochen immer zu zweit 6 laotische Gerichte und haben unglaublich viel Spaß dabei. Der Koch ist klasse und wir sind am Nachmittag völlig vollgefressen, weil wir natürlich auch alles essen, was wir gekocht haben. Zurück in der Stadt bummeln wir wieder ein bißchen und entdecken immer neue schöne Ecken. Im Anschluss brauche ich erstmal ne Massage zur Entspannung. Sagte ich gerade „vollgefressen“, na ja das geht ganz schnell wieder vorbei, so dass wir abends nach einem Marktbummel (es findet jeden Abend ein kleiner, ganz angenehm ruhiger Nachtmarkt statt) tatsächlich noch eine Kleinigkeit essen gehen. Natürlich gibt’s zum Abschluss auch wieder einen „Hot drink“.
- Kochkurs
Am nächsten Tag wollen wir mal die Umgebung erkunden und haben einen Trip mit Guide gebucht, an dem wir nur zu Zweit teilnehmen mangels Interessenten, auch nicht schlecht. Wir starten mit Mountain Bikes , besuchen zwischendurch eine Seidenweberei, fahren über kleine Hügel und sind schon nach wenigen Metern raus aus dem „Stadtverkehr“. Die Strecke ist für jeden durchschnittlichen Biker fahrbar, aber zur Sicherheit begleitet uns in gebührendem Abstand ein Bulli, der im Notfall den Rücktransport vornehmen könnte. Wir fahren zu einem Nebenflüsschen des Mekong und machen zunächst am Wasserfall Rast. Das Wasser ist eiskalt und so verzichten wir auf die Abkühlung. Stattdessen schnappen wir uns einen Elefanten und „reiten“ auf diesem ein bißchen durch den Wald. Danach geht’s aber aktiv weiter und wir steigen in ein Kanu und paddeln in ca. 4 Stunden zurück nach Luang Prabang. Auf dem Flüsschen ist wenig Bootsverkehr, ab und zu ein paar Fischer, die auf Bambusbooten die Netze einholen, viele Kinder die nach Seetang tauchen oder einfach im Fluß spielen. Die Stromschnellen halten sich zu der Jahreszeit in Grenzen, sind aber auch nicht ganz ohne. Wir kommen trotzdem fast trockenen Fußes wieder an und es war ein herrlicher Tag.
- Am Fluss
Unser Guesthouse-Besitzer Andrew (auch ein Australier) unterstützt ein Waisenhaus-Projekt mit 570 Kindern und da uns das sehr interessiert, fährt er mit uns hin. Alle Kinder haben ein Dach über dem Kopf, erhalten drei Mahlzeiten und was ganz wichtig ist, Schulbildung. Mich hat das private Projekt sehr beeindruckt und wir entschließen uns Andrew zu unterstützen.
- Waisenhaus
Nachmittag steigen wir zum Wat Phousi auf und da das Wetter sehr gut ist, haben wir einen tollen Blick über Luang Prabang. Wir bummeln noch ein wenig durch die Stadt, kaufen ein paar Kleinigkeiten auf dem Markt und gehen anschließend zum Essen. Mich beeindruckt jeden Tag diese Ruhe und Friedlichkeit, die die Stadt ausstrahlt und ich fühle mich mittlerweile so entspannt, als wäre ich schon Wochen unterwegs.
Etwas ganz besonderes in Luang Prabang sind die Mönche, von denen es so zahlreiche hier gibt, dass man sie fast an jeder Ecke sieht. Besonders beeindruckend ist der morgendliche Bettelgang, bei dem alle Mönche durch die Straßen ziehen und Essensspenden einsammeln. leider findet das ganze zu nachtschlafender Zeit statt, zu der ich wohl nicht in der Lgae bin vernünftige Fotos zu machen. Die Mönche liefen direkt vor'm Guesthouse vorbei und ich habe mir das "Schauspiel" zweimal angeschaut, es war ein ganz besonderes, erhebendes Erlebnis.
- Mönche
Am nächsten Morgen statten wir noch „Big brother mouse“ einen Besuch ab, ein Buchprojekt eines amerikanischen Verlegers. Man kann Bücher kaufen, die man entweder selber verschenkt oder die von der Organisation in entlegenen Dörfer gebracht werden, die sonst nie die Chance hätten ein Buch zu bekommen. Bücher sind etwas sehr kostbares in Laos. Wir schenken den lieben Mitarbeitern unseres Guesthouse jeweils ein paar englische Lehrbücher und die Freude ist riesig. Das Bücherpaket fürs Waisenhaus leifern wir natürlich auch noch aber, wohlwissend, dass es nur ein kleiner Tropfen auf dem heißen Stein ist, aber ich denke, wenigsten einen klitzekleinen Beitrag geleistet zu haben.
Nachmittags geht’s dann zum Airport zum Weiterflug nach Kambodscha!
natürlich entsprechende Lektüre dabei:
