Bali und Bangkok

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Romy
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Bali und Bangkok

Beitrag von Romy »

Hallo ihr Lieben
Da isser schon wieder vorbei, der Urlaub.......
Für den Reisebericht hatte ich noch keine Zeit,aber-versprochen, er kommt.
Bis dahin kann, wer mag, schon mal Fotos schauen. Es fehlen noch einige aus Bali und vor allem aus Bangkok ! Ich finde tatsächlich jedesmal wieder was vor meiner Linse, was ich noch nicht kannte. Oder ich find´s so schön, dass ich es wieder ablichte. Wie auch immer......Bangkok hat tausend Gesichter.
Ich war diesmal im Museum des Siriraj Krankenhauses, werde aber keine Bilder einstellen, weil sie wirklich sehr heftig sind. Aber, wer nicht so zart besaitet ist und an der Medizin und ihren Abartigkeiten interessiert ist, der sollte beim nächsten Besuch dort mal vorbeischauen.
Hier der Link zu den Fotos :

http://picasaweb.google.es/Beaglehund2

Viel Spass und liebe Grüsse
Romy


Thaifood is like haveing a Party in my mouth.
thaigerry

Re: Bali und Bangkok

Beitrag von thaigerry »

Hallo Romy,

hab mir mal ein halbes Stündchen Deine Foto`s reingezogen......
Wie immer, sehr schöne Aufnahmen dabei...........
Bin schon auf den Reisebericht gespannt.........
machs gut und einen guten Rutsch ins neue Jahr !!!!

LG:
thaigerry


Tom
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Re: Bali und Bangkok

Beitrag von Tom »

Und sogar Soi Cowboy ist dieses Mal vorhanden! 8)
Schöne Fotos, Romy, und auch ich freue mich auf Deinen Reisebericht.

Liebe Grüsse
Tom


nikki

Re: Bali und Bangkok

Beitrag von nikki »

Ich freu mich auch schon, da habe ich im Urlaub was zu lesen. :D
Guten Rutsch, Romy
lg nikki


siamchick

Re: Bali und Bangkok

Beitrag von siamchick »

wunderschoene fotos, kompliment! leider vermiss ich jetzt den rufus noch aerger!!! :heul:


Werner
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Re: Bali und Bangkok

Beitrag von Werner »

Schöne Foto Romy, danke.

Liebe Grüße, Werner. :peace:


paluya

Re: Bali und Bangkok

Beitrag von paluya »

Wow, Romy, was für schöne Fotos! :klatsch
Ich habe 1998 Bali kennen und lieben gelernt. Deine Fotos haben bei mir heftigstes Fernweh ausgelöst, insbes. der Wunsch mal wieder Ubud einen Besuch abzustatten wächst minütlich!!!
Danke, dass Du uns daran teilhaben läßt! Ich freue mich schon jetzt auf einen neuen Resiebericht von Dir! :klatsch

Liebe Grüße, Paluya.


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Britta
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Re: Bali und Bangkok

Beitrag von Britta »

Hey Romy, was für tolle Bilder. Ich liebe dieses satte grün. Möchte unbedingt mal dahin :)
Bin schon auf deinen Reisebricht gespannt!!!!

Gruß

Britta


Sandra

Re: Bali und Bangkok

Beitrag von Sandra »

Na toll, und ich kann hier nicht weg!!! :baeng

Habe erst nur den BKK Ordner gesehen und will wieder da hin!!!!! Traue mich gar nicht die anderen Bilder zu schauen....

Super schön sag ich nur und ich möchte unbedingt nich den Bericht lesen!!
Danke für die sehr schönen Bilder!


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chriwi
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Re: Bali und Bangkok

Beitrag von chriwi »

Oh, genial! Muss ich mir heut abends genauer ansehen. Vor allem Bali, dort und nach Java wird's uns wahrscheinlich im Sommer hin verschlagen.

Die Frühstücksterrasse vom Navalai River Resort hab ich schon entdeckt! :shock:

"Müde Katze auf getrockneter Mango" hört sich für mich kulinarisch an, vor allem in Bangkok-Chinatown! :kugel


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Romy
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Re: Bali und Bangkok

Beitrag von Romy »

Au Mann, chriwi, lass das mal keinen chinesischen Koch lesen....... Aber - wenn ich das nun so lese...hmmm...da könnte es sich tatsächlich um eine neue Garküchen Kreation handeln. :kugel :kugel
Ich mach bald weiter mit den Fotos, im Moment ist meine Zeit leider sehr knapp.

Liebe Grüsse
Romy :tschuess:


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Elke

Re: Bali und Bangkok

Beitrag von Elke »

Hallo Romy,
super tolle Fotos, danke für`s einstellen.
Übrigens, Rufus haben wir im August auch kennengelernt. Wir wohnten zwar in den Balenta Bungalows , die sind ja gleich neben dem Tanna Quita und Rufus spazierte am Strand entlang und holte seinen Streicheleinheiten von den Leuten ab.
Ach ja, könnte schon wieder los.

Viele Grüße
Elke


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Romy
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Re: Bali und Bangkok

Beitrag von Romy »

Hier geht es weiter, der erste Teil meines Reiseberichtes ist geschrieben. Es fehlen allerdings noch die Bangkok Fotos auf der Picasa Seite. Das kommt noch. Nach wie vor fällt mir das Auswählen schwer. :)

BALI UND BANGKOK NOVEMBER / DEZEMBER 2011

Es ist der 27 Oktober 2011 und endlich geht es wieder los in Richtung Asien.
Mein bester Freund Frank und ich werden neue Erfahrungen in Indonesien erleben.
Der Weg ist lang, wie immer. Albir-Alicante-Madrid-Dubai-Bangkok. Emirates ist die Airline unserer Wahl.
Aber was soll´s, schliesslich werde ich schon morgen Abend in Bangkok auf einer Massagematte liegen und tiefenentspannt sein.
Der Flieger nach Madrid geht pünktlich und wir boarden um den Flug Madrid-Dubai um 14.00 zu nehmen. Plätze sind reserviert und das Gepäck geht schnell seinen Weg.
Aber, warum sitzen wir um 14.00 immer noch am Airport rum ???? Die Bremsen des Fliegers sind defekt....aaahhhh, das inspiriert nicht gerade die volle Ladung Vertrauen.
Jedenfalls ist man bemüht, das Problem in den Griff zu bekommen und wir Passagiere werden derweil auf ein klammes klebriges Kühlschrankgehärtetes Sandwich eingeladen.
Informationen gibt es keine mehr. Die Zeit vergeht und unsere Gesichter werden alle lang und länger. Draussen ist es schon lange dunkel, da kommt die Erlösung : um 21.45 dürfen wir wieder einsteigen , es geht endlich los. Euforie macht sich breit, allseits wird gelacht und gescherzt. Die Bremsen sollen nun auch wirklichwirklich gut funktionieren.
Der Vogel hebt ab, mein Platz neben der Turbine lässt mir gerade noch die Sicht auf das grosse weisse Kreuz am gegenüberliegenden Hügel , wo vor Jahren ein Flugzeug zerschellt war. Wir gewinnenn aber irgendwie nicht an Höhe und nach wenigen Minuten ist es an meinem Platz seltsam still. Frank....hör mal....man hört nichts mehr....
Was meinst du ? Na, die Turbine ist plötzlich still, ist das normal ????? Ach, du spinnst ja. Hmmmm....vielleicht bin ich leicht hysterisch. Dann, wenige Minuten danach, eine Durchsage des Captains. Leider müssen wir sofort wieder nach Madrid umdrehen, technischer Defekt. He...was hab ich gerade gesagt ???????
Beim Landeanflug sehe ich von meinem Platz aus mehrere grosse Feuerwehrwagen mit Blaulichtern an der Piste warten. Wir schauen uns an, sprachlos.
Schlingernd landen wir und bleiben mitten im Nirgendwo stehn, es ist uns verboten, bis zum Terminal zu rollen. Sofort kommen die Bomberos, die Feuerwehrleute, mit Lampen und leuchten die Turbine neben mir aus.
Natürlich müssen wir aussteigen. Eine freundliche Emirates Angestellte erklärt uns, dass es einen Brand in dieser Turbine gab. Hm, ja, ist ja super. Sowas will man ja gerne erleben. :baeng
Gepäck abholen, in die Busse drängen und auf zu einem nahen Hotel. Dort gab es um 01.00 !! noch ein volles Buffet , klar so viele Menschen haben den ganzen Tag lang gehungert und sind dankbar dafür. Zimmerverteilung und ab in die horizontale.
Mein Zimmer liegt in der 1. Etage und das Fenster geht nicht verschliessen. Über das vorgelagerte Flachdach kann theoretisch jeder nachts einsteigen. Das fehlt mir gerade noch. Nach diversen Anrufen an der Rezeption kommt dann jemand und verschliesst es.
Eigentlich ist Heute ja schon Morgen. Am folgenden Tag stehen alle nach dem Frühstück an der Rezeption und wollen wissen, ob wir gleich abgeholt werden. Langer Rede kurzer Sinn - unser Flug geht erst um 18.00 abends weiter. Unsere Buchung hatte einen Aufenthalt in Dubai von knapp 3 Stunden, nun dürfen wir uns 8 Stunden um die Ohren schlagen. Niemals hätte ich diesen Flug freiwillig gebucht.
Während des Landeanfluges auf Bangkok sehe ich das ganze Ausmass der Flutkatastrophe. Bis zum Horizont erstreckt sich eine bleigraue Fläche die zäh wie Quecksilber schimmert, nur ab und zu von Bäumen unterbrochen. Es ist sehr gespenstisch, wie ein Albtraum-Bild von Dali. Nur die Altstadt liegt trocken, aber auf der Thoburi Seite steht wieder Land unter. Wasser, wohin man sieht und man denkt sofort an die Menschen und daran, was sie auszuhalten haben.
Am 29 Oktober um 18.00 Ortszeit landen wir in Bangkok, völlig ausgelaugt.
Unsere Reise hat turbulente drei Tage gedauert.
Von nun an kann es nur noch besser werden.
Der unvermeidliche Stau wartet auf dem Schnellweg schon auf uns, klar, es wird uns rein garnichts geschenkt.
Unsere ursprüngliche Buchung im Fortville Guesthouse direkt am Klong in Flussnähe hatten wir wegen der Flut schon storniert und in das I Residence nahe der Silom Road umgebucht. Hier bekommen wir gleich ein Uprgrade, denn es sind kaum Gäste im Hotel.
Schnell noch eine Tom Yum Suppe essen und zur Fussmassage an der Kreuzung Silom Road. Es ist ja nicht anders zu erwarten, ich schnarche laut und ausgiebig........ alle lachen und ich schau ein wenig desorientiert drein. Die Strassen sind leer.....liegt es an der späten Stunde ?? Schnell ab ins Hotel, gute Nacht, Bussi, die Augen fallen uns schon zu, bis morgen zum Frühstück.

Bei Tageslicht finde ich mein Zimmer toll, gross und hell mit modernen Möbeln. Aber.....was ist mit dem Leitungswasser los??? Es stinkt brackig, wie Flusswasser und ist leicht trüb. Hmm, ja, kommt von der Flut, da bleibt nix sauber. Also Zähneputzen mit Flaschenwasser und beim duschen immer schön den Mund zuhalten. Aber riechen tuts........ fies eben.
Nach einem ausgiebigen Frühstück laufen wir das Viertel ab und erkunden auch den Khao San Bereich. Die Flussboote fahren nicht, alle Pierstationen sind mit Sandsäcken abgesperrt und das Wasser steht bis zur Sandbarriere. Hotelterassen stehen unter Wasser, haben sich in Schwimmbecken verwandelt. Der Park am Fort im Banglampoo ist auch überflutet. Nun schwimmen die Kinder drin und üben tauchen. Die Eltern sitzen derweil auf der Mauer, lassen die Füsse im Wasser baumeln und trinken einen Kaffe oder Tee.Ich findes das gruselig, denn im Wasser schwimmt nun so manches unerwünschte Getier herum ,nicht nur die hübschen Welse. Entflohene Krokodile und jede Menge Warane. Ausserdem sind die Abwässer der Kanalisation hochgekommen und fliessen nun mit dem Chao Praya quer durch Bangkok ins Meer. Pfui Deibel.
Am Phra Artit Pier wird die grüne Brühe auf die Strasse gepumpt. Ein kleines Mädchen, vielleicht drei Jahre alt, spielt nur mit einem Höschen bekleidet in der grossen Pfütze im Strassengraben, legt sich lang hin und planscht ......oh weh oh weh, ich seh schon die bösenbösen Bakterien an ihr hochkrabbeln !
Die wackeligen Hütten, die am Ufer des Flusses den ärmsten als Behausung dienten, sind halb überflutet und so manche steht im Begriff, sich aufzulösen.
Der Fluss ist extrem voll und das Wasser fliesst sehr schnell. Die Stadtverwaltung versucht, des abfluss ins Meer mittels Booten zu beschleunigen, und nun sehe ich sie , wie sie das Wasser in Richtung Meer „schieben“.
Ich lese, dass die Meeresflora und- Fauna im Mündungsgebiet des Chao Praya wegen der irrsinnigen Menge an Süsswasser komplett kolabiert ist und dass es Jahre brauchen wird, bis dass das Gleichgewicht des Salzwassers wieder hergestellt ist. Traurig.
Scheinbar erwartet man den worst case, also die Überflutung des Zentrums, denn alle Eingänge sind mit Sandsäcken gesichert. Viele Gebäude und Läden haben gar Mauern vor ihren Türen hochgezogen, bis zu einem Meter hoch. Der Zugang zu den Gebäuden gestaltet sich nun sehr abenteuerlich. Zuerst klettert man auf wackelige Holzkisten oder Sandsackkonstruktionen – welche aber schon die Form verlieren und zu Rutschbahnen mutieren - steigt dann über die Mauerkante, um auf der anderen Seite das Ganze zu wiederholen.
Nachdem wir mit mehreren Thais über das Risiko einer kompletten Überflutung gesprochen haben, sagen alle, dass soetwas nicht eintreten wird. Aber....hallo.....wofür denn dann all diese Massnahmen ?? Das ist mal wieder typisch Thainess. Alles ist gut. Mai pen rai. Schliesslich ist man hier im Land des Lächels.
Die Stadt ist auffallend leer, kaum ein Tourist ist zu finden und auch Bangkoker machen sich rar. Viele sind auf Geheiss der Regierung aus der Stadt in ungefährlichere gegenden zu Freunden oder Verwandten gegangen. Sogar die Schulen sind geschlossen.
Wir finden das sehr befremdlich, durch fast leere Strassen zu flanieren. Aber andererseits hat es auch einen Vorteil. Schliesslich hat man die Stadt fast für sich.
Auf der Strasse vor dem MBK herrscht Ruhe und Frieden, nur vereinzelt flitzt ein buntes Taxi daher und die Tuk Tuk Fahrer sind nur in sehr geringer Anzahl vertreten. :drive
Vor dem MBK sammelt eine Gruppe junger Menschen Geld für die Flood Victims. Dafür haben sie sich verkleidet und hoffen, so den Menschen den einen oder anderen Bahtschein locker machen zu können.
Eine kunterbunte Gesellschaft hat sich hier auf dem Platz versammelt.
Neben vielen Manga Kostümen finden sich auch Hexen mit Hexenlehrlingen,Kürbisse im Arm, Forscher, jede Menge falsche Soldaten, ein rostbrauner Roboter mit grossen roten Kulleraugen, Haarperücken in den wildesten Farben, zwei Hunde – also, diese Verkleidung ist absolut perfekt ;-) . Ein in weiss gekleidetes Samuraimädel mit Katana, weisser Perücke und mindestens 20 cm hohen Sohlen unter den schwarzen Schuhen, kniet in tiefer Verbeugung vor ihrem Plastikkaninchen auf dem Boden ...... häähh..????
Darth Vader ist mal eben fix vom Todestern gekommen und eine Art schwarzweissroter Zorro auch . Der Mann mit der bunten Zuckerwatte macht ein gutes Geschäft.

Hunger medet sich und wir gehen voller Vorfreude ins Oyshi Ramen. Das Essen ist natürlich superlecker und unsere Bäuche sind angenehm voll.
Zum Abschluss des Tages brauchen wir natürlich dringendst eine Massaaaaaa.....
Danach einen Drink auf der Poolterasse oben auf dem Hotel bei schöner Musik und Cucaracha Begleitung. Es krabbelt nun eben alles Mögliche auf trockenes Gebiet......

Auch der nächste Tag vergeht ganz entspannt mit Bummeln, lecker essen, bissel shoppen, Massage und abends Kofferumverteilen. Es wird aussortiert, was hier bleibt und was mit nach Bali geht. Die Restetasche wird im Store Room abgestellt. Morgen um 03.00 heisst es aufstehen und um 04.00 mit dem Taxi durch ein gespenstisches Bangkok zum Flughafen. Drei Wochen Bali liegen vor uns, das wird eine gänzlich neue Erfahrung.

Sobald ich Zeit habe, geht es weiter.
Bis denne,
Romy :tschuess:


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thaigerry

Re: Bali und Bangkok

Beitrag von thaigerry »

Danke Romy für den wieder mal sehr angenehm lesbaren Bericht,
das war schon eine schlimme Zeit,aber die Thais habens mit Gelassenheit,
wie immer ,bis auf wenige, gut überstanden.
Bin schon auf die Fortsetzung gespannt.
LG:
thaigerry


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Romy
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Re: Bali und Bangkok

Beitrag von Romy »

Es geht weiter. Ich weiss, hat lange gedauert. Aber ich war wirklich zuuu beschäftigt mit Geburt und Enkeltochter :huepf :klatsch :super
Ich verspreche, nun auch dranzubleiben.
Here we go :

Früh morgens geht die Fahrt tatsächlich durch ein komplett leeres Bangkok.Auch am Air Asia Schalter ist nicht viel los und ruck zuck sitzen wir im Flieger nach Bali. Die vier Stunden Flugzeit vergehen ereignisslos, Gott sei Dank !!

Es ist 12.00 Uhr und wir landen auf Bali. Schon allein der Name verspricht soviel, die Erwartungen on all der Herrlichkeiten, die uns erwarten, sind enorm hoch.
Ein Taxi soll uns nach Padangbai bringen, einmal quer über die Insel. Es ist drückend heiss, die Luft steht und der Schweiss läuft in Strömen – und wir erwischen das wohl einzigste Taxi der ganzen Insel OHNE Aircondition !!! Im inneren hat es, trotz weit geöffneter Fenster, gefühlte 45 Grad. Die Popos kleben auf den rissigen Kunstledersitzen fest und der greise Fahrer macht sich einen Spass daraus, uns durch gewagte Überholmanöver ein bissel zu erschrecken.
Entlang der Landstrasse die aus Dhenpassar herausführt war von Abfall gesäumt.
In Padangbai angekommen geht es mit dem Taxi gleich zu der schon vorab reservierten
Unterkunft Kerti Beach, kostet für die Nacht 350.000 Rupias pro Nase.
Dafür bekommt jeder einen Bungalow mit zwei Etagen. Unten gibts ein grosses Bad, welches vor Dreck, Kalk, Ablagerungen in allen Farben und Fäkalresten nur so strotzt, und in der 1. Etage ein Schlafzimmer. Schade, dass die Nylonwäsche nach Schweissfüssen roch und alles sehr muffig war, sonst wäre das Zimmer absolut OK gewesen, aber so legten wir uns auf unsere Strand Pareos und deckten uns auch mit einem zu.
Die wackelige, sehr steile holztreppe mit extrem schmalen Stufenhölzern traue ich mich nachts im dunkeln nicht runterzuschleichen.
Wir schauen uns erstmal im Dorf um.
Der Strand ist ca 3-4 m breit und voller Abfall. Mal sehen an der rechten Seite....da liegen noch grössere Abfallberge. Der ganze Eindruck ist unschön und wir beschliessen, am nächsten Morgen mit dem ersten Boot zu den Gili Islands zu fahren.
Ein Reisebüro zu suchen ist ein leichtes und wir buchen 2 Tickets mit dem Fastboat Marina Srikandi. Da fängt es plötzlich an wie aus Kübeln zu giessen. Ist ja schliesslich Regenzeit! Währenddessen unterhalten wir uns mit dem Besitzer des Büros, Putu Ready, ein ganz netter Kerl. Ist mit einer Holländerin verheiratet und hat ein kleines Baby.
Als aus dem Platzregen ein Nieselregen wird, latschen wir durch die schlammigen Strassen und bummeln ein wenig, aber hier gefällt es uns definitiv nicht.
Abendessen und noch eine Runde quatschen vor dem Bungi. Dabei kann man dem Besitzer und drei anderen Männern zusehen, wie sie im Garten der Anlage mit Taschenlamoen und Stöcken fette Kröten fangen, die sie in einen Sack stecken.
Am nächsten Morgen wieder früh aufstehen – halloooooo, wann fängt denn bitte der Urlaub an??? - ein leckeres Frühstück bei der freundlichen jungen indonesischen Mami einnehmen, die eine kleine süsse Tochter hat, die Laura heisst, und ab zum Bootsanleger.
Die Fahrt soll etwas mehr als eine Stunde dauern. Ich hab natürlich Schiss, seekrank zu werden und werfe eine Tablette ein. Mit dem Effekt, dass ich fast die gesamte Fahrt verpenne.
Wir möchten nach Gili Meno, aber dort kann das Boot nicht landen, also steigen wir in Gili Air aus und mieten ein anderes Boot nach Gili Meno und nach 20 Minuten sind wir am Ziel unserer Wünsche.
Mit den Taschen rein in einen Horsecart mit dem namenlosen Pony „Noname“ einmal rund um das Inselchen um eine Bleibe zu finden. Na, das ist mal garnicht so einfach. Entweder ist es sehr teuer – 50.000 IDR pro Nacht – und wir brauchen ja jeder ein eigenes Zimmer, oder man soll sich ein offenes Haus mit Fremden teilen (neeeee, nicht mein Fall), oder es ist teuer und dazu noch mit Gemeinschaftsbad. Dieses liegt aber ein bissel abseits und man kann weder das Kloo, noch die Dusche abschliessen, denn sie sind offen wie eine Muschel gebaut, Nö, da kann ich nicht in Ruhe meinem Geschäft nachgehen. Und da ich nachts immer raus muss, will ich nicht durch die dunkle Anlage tapsen.
Wir verstehen nicht, dass die Preise noch so hoch sind, man hatte uns gesagt, in der Nachsaison gingen die Preise runter und/oder es liesse sich handeln. Aber keine Spur davon.
Mittlerweile schon ziemlich genervt und hungrig, schielen wir sehnsüchtig rüber nach Gili Trawangan und gehen erstmal was essen. Mit den blöden Taschen natürlich.
Der Ticketschalter ist nebenan und wir beschliessen, mit dem nächsten Boot nach Gili Trawangan überzusetzen. Kaum haben wir unsere Hintern an einem Tisch plaziert und was bestellt, da fallen sie auch schon über uns her. Wer ?? Na die Strandverkäufer natürlich :mrgreen: . Wir können ja nicht weglaufen, und die Guten leisten uns derweil Gesellschaft mit all ihren Perlen, Armbändern, Ketten, Fächern und breiten Lächeln.
Lieb sind sie ja, ihre Perlen haben alle eine besonderen Qualität. Die einen sind besonders rund, die nächsten sind besser, weil ungleichmässig und somit echter (?) , dann gibt es welche, die haben zwischen jeder Perle einen Knoten, andere nicht. Pech, lieber Frank, haste eine ohne Knoten gekauft. Wenn Mutti sie nun zerreist, fallen alle anderen Perlen auch auf den Boden. Und warum hast du zu dem mit dem bunten Hend gesagt, er solle später wiederkommen, he???? Nun steht er da auf Abruf, wartet bis der hier weg ist um dir ein ichweissnichtwas anzudrehen. Und da du eine gute Seele bist, kaufst du auch ihm noch was ab :roll: . Als er dann aber noch dein Hemd haben möchte, reichte es selbst dir. Ich bleib standfest und kaufe nix. Aber eins sag ich dir – solltest du mir jemals zum Geburtstag eine Perlenkette mitoderohne Knoten schenken, dann werde ich dich damit erwürgen.
Dann schenkt er dir sogar noch ein Armband......also, ich glaube ja, das war ein Ritual und nun biste ihm versprochen.
Inzwischen ziehen dunkle Wolken auf und es blitzt und das Meer wird unruhig.
Uuuuiiiiiii, hoffentlich kippt das Boot nicht um.
Als wir mit dem Gepäck am Bootsanleger stehen, sehe ich in der Nähe eine blonde Frau stehen. Also....die kenn ich doch, diese schmale Figur, zartes Gesicht....das ist doch Lisa aus dem Tuk Tuk ! :huepf Ich stell mich vor sie hin und frage – klar, sie ist es und wir fallen uns in die Arme. Die Freude ist gross. Bei ihr ist auch der Besitzer der Bungalow Anlage, wo sie und Marco wohnen. Sie heisst Tanah Qita und es sind sogar noch zwei Bungis frei. Mit dem Pferdewagen gleich rechts runter fahren und erstmal auspacken und duschen. Auf den Gilis gibt es weder Autos, noch Mopeds. Es ist herrlich friedlich und ruhig, die Stimmung wird nur vom klingeln der Pferdeglöckchen unterbrochen.
Tanah Qita ist einen Bungi Anlage mit nur acht Häuschen in einen tropischen Garten mit vielen Blumen eingebettet. Frank nimmt den neuen Bungi mit Airco und voll funktionierendem Bad, aus Teakholz, ich nehm einen älteren aus Bambus mit Ventilator. Ich hab kein Waschbecken und auch kein warmes Wasser – aber wer braucht das schon bei diesen Temperatuten ??? Mein Haus ist das letzte in der Reihe, dahinter wohnen die Angestellten. Fein, da bin ich ja nicht alleine. Hinter mir gibt es eine Baustelle, aber mit Ohrenstöpseln hört man nix.
Frank zahlt 400.000 IDR und ich nur 200.000, da geb ich mein Geld lieber für was anderes aus.
Abends gehen wir in ein hübsches Strandresti ein Fisch BBQ essen. Die Salatbar wird arg geplündert und das kalte Bintang Bier ist einfach herrlich. Wir dinieren bei Kerzenlicht am Strand, es ist sooo romantisch. Musik gibt es von einer kleinen Band, die Sängerin hat eine gute Stimme und singt alte Songs von The Corrs, Vonda Shepard und den Beatles. Nach dem kurzen Spaziergang nach Hause sind wir rechtschaffen müde und sagen uns gute Nacht. Schlaf gut, mit Stöpseln .
Gegen eines allerdings kommen auch die Ohrstöpsel nicht an – und das ist der Muezzin in der Moschee ganz in der Nähe!!!!!! Der singt und redet die Nacht lang bis Mitternacht mit heiserer und krächzender Stimme scheinbar das Telefonbuch von Lombock rauf und runter. Noch schlimmer wird es allerdings, wenn Kinder und andere Leute , auch gerne mal im Chor, auch mal ins Mikro brüllen dürfen. Da die Beschallung natürlich auf volle Pulle gedreht wird, ist an süsses träumen nicht zu denken.
Um 05.00 Uhr geht das Ganze dann wieder von vorne los.

Heute weiss ich überhaupt nicht, welchen Tag oder welches Datum wir gerade haben, ich bin verloren im Hier und Jetzt.
Wir schlafen jeden Tag aus, frühstücken dann mit Obst, banana pancake und Tee zusammen mit dem Hauskater Rufus, der auf seinen Obulus in Form von einem Stückchen pancake wartet, draussen auf der Terasse.
Vom Tisch aus schaut man auf den Strand und ab und zu trabt ein Ponywagen mit klingenden Glöckchen vorbei.
Dann geht es mit zwei Schritten über den Sandweg, welcher die Hauptstrasse ist, an den Strand und gleich auf eine Liege unter der Pinie. Der leckere Mangoshake und ein leichtes Mittagessen werden uns von der Strandbar an die Liege gebracht. Rufus hat´s gerochen und bekommt natürlich auch was ab.
Das Wasser ist warm und glasklar, leider gibt es viel Korallenschrott im Sand und man muss Gummischuhe anziehen um ins Wasser zu gelangen.
Ich bin ganz neidisch darauf, dass Frank so doll geschnorchelt hat.
Das hatte ich ja schon mal in Krabi probiert und meine Bemühungen wurden damals nicht von Erfolg gekrönt. Ich bekomm schon Panik bei dem Gedanken, so´n Ding im Gesicht zu haben, Plastik im Mund, nicht atmen zu können und den Kopf unter Wasser zu haben. Also mit zwei Worten, ich bin ein schwieriger Fall.
Aber, wozu hat man Freunde, hee???
Mit Frank und seiner Engelsgeduld mache ich Trockenübungen auf der Liege : Maske auf, Schnorchel in den Mund – aaaatmen. Schnorchen sofort wieder raus, ich ersticke. Nix da sagt der Quälgeist neben mir, mach das nochmal. Maske auf, Schnorchel in den Mund.....heftiges fauchen und röcheln....erinnert stark an „zisch röchel ich bin dein Vaaater „ . Ich soll nicht auf das Mundstück beissen und ganz entspannt atmen. Der hat gut reden! Nach mehreren Versuchen trau ich mich und geh ins Wasser. Aber zuerst gaaaanz vorsichtig. Nur bis Knietiefe. Ich könnte ja vielleicht ertrinken. Maske auf, Schnorchel in den Mund und das Gesicht ins Wasser halten. Ich mag mir garnicht vorstellen, wie bekloppt das ausgesehen haben muss. Laut Frank erinnert es stark an einen Reiher, der im platten See fischt. Aber nach mehrmaligem Gesicht-ins-Wasser-tauchen traue ich mich und begebe mich in die waagerechte.
Und – WOUUUUUWWW, vor mir tut sich eine unglaublich schöne Welt auf in Mulicolor und 3-D. Es ist nicht zu glauben, ich schwimme in einem Aquarium! Sofort ist jede Sorge über Schnorchel oder falsches atmen vergesen und ich verliere mich in der Schönheit der Unterwasserwelt.
Der Meeresboden ist gesprenkelt mit Korallen in allen möglichen Formen, filigran oder dick und rund wie Blumenkohl in ockergelb, rosa,lila,rot und weiss. Dazwischen strahlend weisser Sand. Fische in den allerschönsten Farben schwimmen um mich herum. Mehrmals finde ich mich mitten in einem grossen Schwarm silbriger Fische wieder. Es müssen viele tausend sein! Es ist, als würde man in einer Wolke schweben.
Ein Stück weiter fällt der Meeresboden steil ab und dort bekommt das Meer eine leuchtende dunkelblaue Farbe. Vor diesem Hintergrund leuchten die Farben der Fische um so schöner. Es gibt Neonfische, welche in kobaltblau,gelb gestreift, mit Tupfen, bleu, grün, andere sind pechschwarz mit einem grossen orangenen Fleck an der Seite. Regenbogenfische, schwarz-weiss gestreifte,andere ganz elegant in silber mit braunen und orangenen Streifen (war unterwegs zu einem Empfang) oder welche, die ein breites Lächeln im Gesicht haben und andere kommen in einem Batikkleidchen daher. Hochnäsige dünne Fische mit „Nasen“, fast genauso lang wie ihr Körper. Einige knabbern an den Korallen, filtern, und spucken dann was sie nicht brauchen im hohen Bogen wieder aus. Der eine oder andere Fisch legt sich zu einem Nickerchen auf eine Koralle. Ich kann garnicht glauben, was ich hier alles zu sehen bekomme.
Unter mir windet sich eine Seeschlange durch die Steine. Sie ist so lang wie mein Arm, elfenbeinfarben mit einem braunen Kringel-Muster wie aufgemalt und hat einen Kamm von oben bis unten, der wie ein Schleier hin nund her schwebt.
Es gibt Fische in allen Grössen, von klitzeklein bis zu so lang wie mein Arm.
Ich bin so lange im Wasser, dass sich Frank schon Sorgen macht.
Wir erzählen von unseren Eindrücken , Frank hat sogar eine Meeresschildkröte gesehen und Lisa gar einige grosse Seespinnen.
Es war einfach traumhaft.

Der Tag vergeht mit süssem nichtstun, im Schatten auf der Strandliege dösen, lesen, essen und trinken. Das ist wohl mein erster richtiger Strandurlaub mit Erholungsfaktor seit 28 Jahren und ich geniesse ihn in vollen Zügen. :relax: :yes:
Abends gehen wir mit Lisa , Marco, einem schwedischen Päärchen und Herb bei Rechi essen.
Herb ist der Besitzer von Tanah Qita, spricht mehrere Sprachen, ist Pilot und hat ein Leben, so interessant wie eine Novelle.
Rechi ist ein toller Koch, bei ihm isst man 5* Essen zum 1* Preis. Rechi hat schon in der ganzen Welt als Koch gearbeitet, dann wurde ihm der Druck zu gross und er hat sich auf Gili Trawangan niedergelassen. Sein Restaurant ist leider recht hässlich, aber wer sich hineintraut, wird mit bestem Essen belohnt. :hunger:
Rechi hat mehrere Frauen und noch mehr Kinder, da kann man schon unter Strass geraten – auch ganz ohne Arbeit ;-)
Auf dem Heimweg stattet Frank der „Dorfapotkeke“ noch einen Besuch ab. Diese ist gleichzeitig auch Tante Emma Laden und Souvenir Shop. Er braucht was gegen den grossen Pickel, den er mitten im Gesicht hat. Die freundliche Frau meint, das käme bestimmt von Erdnüssen und er solle es mit Vaseline versuchen.
Etwas perplex verlassen wir den Laden...Vaseline??? Meint sie das etwa ernst?
Erst später, zurück in Bangkok, sehe ich in der TV Werbung, dass die Marke Vaseline auch eine komplette Pflegeserie für Männer hat. Das kann man ja auch nicht wissen, oder?
Die Nacht vergeht wieder in Gesellschaft des Muezzin und seiner Gefolgschaft. :baeng :baeng

Was macht man , wenn es nichts zu tun gibt ? Was...ausser faulenzen?
Lesen, Maniküre, den Nachtmarkt besuchen und das kulinarische Angebot testen. Der Test wurde übrigens bestanden, sehr lecker. Eis essen, Kaffee trinken, Kuchen essen, und sogar Nürnberger Bratwürstel haben wir verschlungen, die waren richtig gut.
Also überwiegend nix tun und essen – what else?? :D

Neuer Tag – gleiches Schema. Wir sind sooo faul, wir laufen noch nichteinmal um die Insel herum. Wir liegen nur auf der Liege, essen, lesen und räkeln uns im warmen Wasser!
Nach dem leckeren Snack bummeln wir links herunter den Strand entlang, die Füsse immer schön im Wasser, denn der Sand ist brandheiss. Die hübschen hölzernen Auslegerboote sind mit freundlichen Farben angemalt in rosa,gelb,grün oder hellblau und dümpeln friedlich im Wasser. Ein paar kleine Jungs veranstalten Wettspringen vom Boot aus und haben einen Heidenspass.
Männer stehen angekleidet bis zur Hüfte im Wasser und angeln, die Köder haben sie auf dem Strohhut befestigt.
Gegen 16.00 ziehen schwarze Wolken über Lombock auf, die Insel verschwindet komplett und Regenschauer gehen nieder. Aber bei uns scheint die Sonne. Jeden Tag ist es das gleiche Schauspiel.
Aber heute wollen wir mal was unternehmen und nachmittags entweder links oder rechts aus dem Haus herausgehen!
Wir mieten ein Farrrad und entscheiden uns für rechtsrum. Immer die sandige Strandstrasse entlang, Ponywagen überholen uns, sie transportieren einfach alles auf dieser Insel. Da gibt es ja nicht nur Menschen, sondern auch per Boot angelieferte Waren aller Art und auch das Baumaterial für die Häuser und Hütten. Alles wird von den braven Pferdchen fortgetragen. Zum Glück hört man sie immer schon von weitem kommen, denn sie sind mit Glöckchen ausgestattet.
Den Strand entlang reiht sich ein Restaurant oder Cafe an das nächste und dort kann man so herrlich relaxen. Man versinkt in weichen Sitzsäcken, liegt auf überdimensionalen Kissen oder räkelt sich auf bequemen Matten mit einem Keilkissen im Rücken. Direkt im Sand, den Blick auf das herrliche Panorama gerichtet, stimmungsvolle Musik im Hintergrund und – natürlich – was leckeres vor sich.
Wir radeln dann doch noch mal hinten rum durchs Dorf und manchmal hab ich den Eindruck, dass wir da nicht sein sollten. Die Menschen leben dort extrem einfach, es ist ein harter Kontrast zur Beachfront. So mancher, denke ich, fühlt sich durch unsere Anwesenheit nicht wohl. Aber es gibt nur den einen Weg und wir fahren weiter.
Am Ende kommen wir bei einer Baustelle aus, dort wird ein 5 Sterne Resort von Japanern gebaut. Dort werde ich wohl nie nächtigen können, zu teuer.
Wir passieren eine „Horse Bar“ und einen Baum, an dem ein grosser Korb mit der Aufschrift „Recycle Flip Flop – Take your size“ hängt. Nanu, was soll das denn heissen? Man wirft dort seine alten Fip Flops rein und nimmt sich andere, gebrauchte raus? Bäähhhhh...das würde mir aber nicht gefallen.
Es dunkelt schon und wir halten bei einer chilligen Strandbar an. Ist ja regelrecht luxuriös, der Laden. Bequeme Sofas mit weichen Kissen, sanftes Licht, Kerzen und Fahnen, die leicht in der Brise wehen. Ein Coctail beschliesst den Nachmittag, wir radeln zurück nach hause. Abendessen gibt es wieder mit Lisa und Marco bei Rechi.

An unserem letzten Tag regnet es leicht. Schade. Zum Glück kommt am Nachmittag die Sonne wieder.
Eine Woche ist vergangen und eigentlich mag ich garnicht fortgehen, so friedlich und entspannend ist es hier auf Gili. Aber wir haben ja noch so einiges vor.
Bei uns ist Taschen packen angesagt. Morgen gehts mit der Marina Srikandi retour nach Bali.
Die Überfahrt ist ruhig und der Abschied fällt und beiden schwer.
Wir versprechen, zurück zukommen – irgendwann.


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nikki

Re: Bali und Bangkok

Beitrag von nikki »

Vielleicht wird ja noch ein richtiger Taucher aus dir :lol:
Es ist nochmal um das Vielfache schöner, wenn du mit den Fischen schwimmst
und nicht nur von oben schaust.
Und wenn ich das richtig verstanden habe, dann Glückwunsch zur Oma.
Was ist es denn?
lg nikki


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Romy
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Re: Bali und Bangkok

Beitrag von Romy »

Nee,nikki,so ganz den Kopp unter Wasser, das wird wohl nix werden mit mir.Aber von oben sieht das schon sensationell aus.
Es ist ein Mädchen geworden, eine kleine Layla mit viel schwarzen Haaren :D . Und ich bin sowas von glücklich !!
Liebe Grüße
Romy


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Sandfly
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Re: Bali und Bangkok

Beitrag von Sandfly »

Wieder ein richtig schöner Bericht. Sehr schön zu lesen, wie du neugierig und mit offenen Augen reist und alles so toll beschreibst.
Gehts denn noch weiter oder war es das schon? (ich hoffe es geht noch weiter!)
Und super, dass es dann doch mit dem Schnorcheln geklappt hat. Und da schließe ich mich Nikki mal an...vielleicht gefällt dir Tauchen auch irgendwann....


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Romy
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Re: Bali und Bangkok

Beitrag von Romy »

Sorry nochmal, dass es so furchtbar zähflüssig geht. Hier kommnt der nächste Teil, Ubud.

In Padang Bai angekommen heuern wir gleich einen Taxifahrer an, der uns nach Ubud fährt. Diesmal mit Airco! Die Landschaft unterwegs nach Zentralbali ist schön, sehr grün, kleine Dörfchen säumen den Weg. Jedoch, oh Graus...wir halten direkt auf eine pechschwarze Wand aus Wolken zu. Hoffentlich schaffen wir es noch trockenen Fusses ins Hotel. Aber es sollte nicht sein. Die Dusche am Morgen hätten wir uns sparen können. Der Taxifahrer muss ein gutes Stück vom Ubud Terrace Bungalow Hotel entfernt halten, und – gerade als wir mit den Taschen auf der Strasse stehen, öffnen sich die Schleusen des balinesischen Himmels und schütten Millionen Liter Wasser auf uns. Na super, alles pladdernass. Wir hechten in die Rezeption und ja, es sind noch zwei Zimmer frei. Ein netter Mann begleitet uns durch die weitläufige Anlage und knöcheltiefes Wasser, Treppauf, Trappab. Frank bekommt ein Zimmer in Paterre und ich darf eine steile enge Trappe aus Badezimmerfliesen rauf, aussenrum, die ist so glatt, ich falle mehrmals auf meine Reistasche. Glück gehabt, weich gelandet. :roll:
Dies Hotel wurde sehr empfohlen, aber wir sind nicht begeistert. Die Fenster und die Balkontür sind nicht wirklich abzuschliessen und man braucht nur von anderen Zimmern über das niedrige Geländer zu klettern. Auch fegt der Wind durch die Fensterrahmen. Aber was mich wirklich stört, ist, dass es im Zimmer stinkt, die Handtücher und die Betten stinken, der Kleiderschrank stinkt und ist sehr schmutzig, das Bad komplett verschimmelt und verkrustet.
Ich schliddere runter zu Frank und wir beschliessen zwei Dinge: 1. einen Regenschirm kaufen, 2. eine andere Unterkunft suchen.
Gesagt, getan. Mit nassen dampfenden Klamotten am body schauen wir uns also um und stellen fest, es gibt die allerreizendsten kleinen Hotels und Guesthouses in Ubud, man braucht nur ein bissel Zeit um sich umzuschauen. Wir werden fündig, als wir rein zufällig durch ein schönes balinesisches Tor purzeln und in einem grünen Göttergarten stehen. Hier werden Zimmer und auch ein kleines Haus vermietet. Puri Muwa heisst es und wir schlagen bei dem Preis von 350.000 IDR sofort zu. Nun dürfen wir ein Haus mit zwei Etagen, zwei Schlafzimmern und zwei Bädern unser eigen nennen.
Was wir noch nicht wissen, ist, dass wir lichtscheue Mitbewohner haben. Jeden Abend, wenn es dunkel wird, bevölkern dicke fette Schaben den Fussboden. Morgens liegen sie dann auf dem Rücken und es läuft eine weisse Paste aus ihren Körpern heraus...iiiiiggggiiiiiitttttttt. Ich spreche nicht von zwei oder drei , neeee es geht schon aufs dutzend zu. Also wird jeden Tag eine neue Dose Monsterspray gekauft und nachmittags jedes Zimmer eingenebelt. Dann können wir den Feind in aller Ruhe vor den zubettgehen einsammeln und entsorgen. :schreck:
Jeden Morgen und nachmittags wird eine Thermoskanne Tee gebracht und vor der reich verzierten geschnitzten Eingangstür abgestellt. Die Oma der Familie , wir nennen sie Frau Hase, wegen der Zähne, behängt gerade die steinernen Götter und die Sau mit Blumen.
Hier fühlen wir uns wohl. Aber nun müssen wir ja erstmal unser Gepäck abholen, das kostet uns eine ganze Nacht pro Nase! Der Regen setzt auch wieder ein und, kaum angetrocknet, werden wir wieder eingeweicht. Wir stehen auf der Strasse, nass wie die Fische im schönen Korallenmeer auf der Insel und plötzlich ist kein einziger Taxifahrer mehr zu sehen. Als sich endlich einer unserer erbarmt, gegen einen geringen Aufpreis natürlich, denn wer arbeitet schon gerne bei Regen, sind wir richtig dankbar.
Der Regen begleitet uns die ersten zwei Tage und der Durchfall auch. Also bleibt nix anderes über als durchs Dorf zu bummeln, Toiletten immer in Gehweite und den Schirm nicht aus der Hand geben. Nachts ist der Regen besonders heftig, es stürmt und ist kalt.
Ubud hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Mehr wie ein Künstlerdorf . Uns erwartet der geballte Kommerz, ein Laden neben dem anderen, kaum etwas originelles,das Zeugs bekomme ich auch auf dem Chatuchak und zu einem besserem Preis. Wenn ich denn interessiert wäre. Da wir uns ja zwei Tage eigentlich nur durch Läden und Restis schleppen, wollen wir danach kaum noch einen Laden von innen sehen. Ich kaufe Sarongs und Babytragetücher aus Batik, Kretek Zigaretten für die Familie und Bali Kaffee für meine Mutter.
Die Taxifahrer, die plötzlich wieder aufgetaucht sind, nerven. Alle 20 m hockt einer und wenn man sich ihm nähert, was ja unvermeidlich ist, springt er auf und hält einem sein Schild unter die Nase, auf welchem Touren angeboten werden. „Taxitaxi“ ist ein Ruf, der jeden in Ubud überall hin begleitet. Tidak sage ich, nein, und jangan, lass das. Aber es nützt nichts. Später gehen wir dazu über, den Taxifahren „Taxitaxi“ zuzurufen, bevor sie den Mund aufmachen. Wenigstens bekommen wir so ein Lächeln.
Der Himmel bleibt grau, wir hoffen sehnlichst auf besseres Wetter um die Umgebung zu erkunden. Die anderen Touristen schleppen sich auch so durch den Tag, nass und frustriert. Es ist kalt, Himmel nochmal....lass Gnade walten.
Wieder legen wir uns ins feuchte Bett und lauschen dem Sturm und dem trommeln des Regens.
Dem Himmel sei Dank – die Sonne scheint! Jetzt kann es ja nur noch besser werden. Wir gönnen uns im Café Luna ein königliches Frühstück mit Omlett,Croissants, Saft, Kaffee, frisch gebackenem deutschem Brot und Marmelade.
So gestärkt laufen wir zum Monkey Forrest und geniessen die Sonnenstrahlen auf unserer Haut.
Der Monkey Forrset ist ein verwunschener, magischer Ort, wenn man die vielen Besucher ausblenden kann. Riesige Muskatbäume mit langen Luftwurzeln bilden die Kulisse für die Affenbanden. Da gibt es den alten Anführer, der schon einen Bart hat und sich die Läuse aus dem Pelz pulen lässt, und junge Kerle, die kek rumspringen und ganz schön frech sind. Sie fressen so viele Bananen, die die Menschen ihnen anbieten, dass viele Affen sie gleich wieder auskotzen, nur um sogleich gierig eine andere ins Maul zu schieben. Ich gebe den Affen keine Bananen, denn ich will sie nicht reizen oder sie gar an meinem Körper hängen haben. Also- hati hati, Vorsicht.Vereinzelt stehen im Wald moosbewachsene Figuren, Götter, Drachen , Affen und zwei täuschend echt aussehende grosse Warane. Es scheint, dass sie im nächsten Moment ins Wasser des kleinen Bachs springen werden.
Eine Drachentreppe führt hinunter zu einer Quelle. Auch hier ist die Vegetation üppig und das kühle Nass ist von Göttern umgeben, die es beschützen.
Weiter geht der Weg rein in den Wald und wir gelangen zu einem Tempel. Leider ist er verschlossen, aber er ist von vielen Statuen umgeben. Eine lange steinerne Schlange windet sich durch den Wald, auf ihr sitzen steinerne und auch lebendige Affen, in trauter Zweisamkeit.
Aber ganz in der Nähe des Tempels finde ich das, was wohl die Babystube des Waldes ist. Unzählige Affenbabies tummeln sich auf grossen von der Sonne angewärmten Steinen, werden von ihren Müttern gefüttert und von den Touristen mit Bananen bestochen, damit sie für ein Foto stillhalten. Die Bananen sind ein prima Spielzeug, da kann man gut mit matschen. Eine Affenmami hat wohl wieder zuviel von den Dingern und kotzt Bananenbrei auf ihr Baby...igitt.
Die Affenbabies haben sehr unterschiedliche Gesichtsmimiken. Es ist erstaunlich, genau wie bei Kindern. Einer hat sogar eine richtig böse Grimasse. Trotzdem finde ich die alle so süss, dass ich mich garnicht satt sehen kann.
Praktisch an jeder Ecke oder Weggabelung steht ein Angestellter der Parkverwaltung in Sarong und hat ein Auge auf die Affen-Menschen-Kontakte. So sehr harmlos scheinen die Affen wohl doch nicht zu sein. (vor einigen Tagen ist eine Freundin, die im Forrest war, böse von einem Affen in die Hand gebissen worden, ohne zu füttern oder die Tiere zu reizen)
Ausserhalb des Waldes stärken wir uns mit einem Kaffee und schauen den Affen zu, die auf dem Stromleitungen turnen.
Nachmittags gibt es wieder Weltuntergang.
Wir beschliessen, am nächsten Tag einen geführten Ausflug mit einem deutschsprachigen Reiseleiter zu machen, denn wenn das mit dem Wetter so weitergeht, dann kommen wir ja nie zu Potte.
Leider kommt nicht, wie verabredet, Wayan, sondern sein Kollege Suria. Er ist schwer zu verstehen und erzählt nur das nötigste, da ist unser Reiseführer ergiebiger. Aber zumindest werden wir von A nach B und C und D gefahren.
Auf geht es nach Mengwi, einst wichtigstes Königreich Westbalis. Dort besuchen wir den Tempel Pura Taman Ayun, der mit einem Wassergraben umgeben ist.
Wir treten durch das candi bentar, das geteilte Tor,welches so typisch für balinesische Tempel ist, und betreten einen Hof.
Das reich verzierte Haupttor, welches von steinernen Wächterfiguren aus der balinesischen Mythologie bewacht wird, ist leider verschlossen und so müssen wir entlang der Mauer laufen, die den inneren Hof umgibt und ab und zu einen Blick hinein werfen. Aber allzu viel gibt es da nicht zu sehen. Es gibt mehrere Bales, Holzpavillons auf Steinsockeln, darin sollen die Götter wohnen. Aber momentan wird dort heiliger Krempel für Zeremonien verwahrt. Hoffentlich wird erst aufgeräumt wenn die Götter sich anmelden.
Innen stehen auch viele Mehru Türme mit bis zu elf Dächern, was an Heiligkeit kaum zu überbieten ist. Denn – je mehr Dächer, desto heiliger. Die Meru Türme repräsentieren die Berge und den Wohnsitz der Götter. Friedlich ist es hier und alles ist sehr grün und sauber.
Am Strassenstand wird eine Erfrischung gekauft und weiter geht die Fahrt nach Wanasari. Eine Schmetterlingsfarm steht auf dem Programm. Das gefällt mir aber! Wie oft habe ich in der Vergangenheit schon versucht, die schönen Flattermänner vor die Linse zu bekommen, immer vergebens, denn sie waren schneller als der Focus meiner Kamara. Das sollte sich aber nun ändern! Um es kurz zu machen, auch hier haben sie nicht still gehalten. Aber in der Afzuchtstation, dort habe ich sie alle gesehen und sie waren wunderschön. In allen Farben schillerten sie, blau, gelb, grün, braun,orange..... Und ich durfte sie auf meinem Körper tragen, wie einen kostbaren Schmuck. Allerdings haben die Beinchen ganz doll gekitzelt, denn ein Falter mit 25 cm Spannweite hat schon ganz schön kräftige Füsschen mit denen er sich auf meiner Haut festhält. Natürlich schlendere ich auch durch das dunkle Gewölbe mit den Käfer Terrarien. Da gibt es riesige wunderschöne Käfer anzuschauen. Normalerweise versuche ich ja immer, schneller zu laufen als diese Krabbler, aber hier konnte ich sie ganz in Ruhe studieren und sie sind wirklich sehr erstaunlich. Gross, mit Höckern und dicken kräftigen Zangen. Schwarz,Gold und Kupferfarben, mit langen Antennen. Die Skorpione waren nicht so mein Ding.
Weiter geht die Fahrt zum Gunung Batukau, der zweithöchste Berg Balis. An seinen Hängen befindet sich der letzte echte Regenwald der Insel und mittendrin der Regenwaldtempel Pura Luhur Batukau. Er gilt als sehr bedeutend. Das liest sich aus dem Schild am Eingang heraus. Nicht erlaubt einzutreten sind :
Schwangere Frauen
Frauen, deren Kinder noch nicht die ersten Zähne haben (?)
Kinder, deren erste Zähne noch nicht ausgefallen sind
Frauen mit Periode
Gläubige, die durch den Tod unrein sind (...)
Verrückte Frauen und Männer
Jeder, der nicht anständig angezogen ist

Nachdem wir das geklärt haben – wir sind weder schwanger, noch verrückt, tragen Sarong, die ersten Zähne sind schon längst Geschichte und die zweiten teils auch ;-) , betreten wir diesen wirklich sehr athmosfärischen Tempel. Der Wald umfängt uns und kleine Echsen huschen über den mit Blättern weich gepolsterten Weg und die lange Treppe die zum geteilten Tor führt.
Einige Balinesinnen bringen Opfergaben in den Tempel, die sie auf dem Kopf tragen. Frank sieht mit seinem grünen Sarong fast aus wie eine Balinesin und könnte eigentlich auch was auf dem Kopf tragen, oder??
Es ist herrlich still und friedlich. Die riesigen Bäume überragen alles , grosse Farne winden sich um steinerne Wächterfiguren, Moos wuchert wild und willkommen auf jedem Stein. Hier haben die Merus fünf Dächer und wir dürfen in den Hof.
Die vielen verschiedenen Bäume , Palmen und andere exotische Gewächse drängen förmlich über die Mauer, hängen sich hinein in den Tempel, wollen Teil sein und ihn verschlingen. Gottheiten und Schreine lugen verschüchtert aus dem dichten leuchtenden Grün heraus, wunderschöne weisse steinerne Göttinnen leuchten vor dem rötlichen Holz des Tempels. Im Hintergrund findet eine kleine Zeremonie statt und wir halten Abstand.
Wir lassen uns treiben im sattensanften Multifacettengrün , die Bäume sind riesig und sogar aus den Kronen hängen grosse Farnwedel herab.
Überall findet man Opfergaben. Eine Maggiflasche, die üblichen Bastkörbchen mit Blüten, ein rohes aufgeschlegenes Ei mit lila Blüten,Eierschalen ohne Ei.
Die Farben der Steinfiguren sind traumhaft, grünes Moos, weiss, ocker, rostrot, lila und braun. Die Luft ist frisch und sanft, sauber. Mir gefällt dieser Tempel um vieles besser als der heiligere Pura Taman Ayun. Und dann gelangen wir zu einem kleinen Teich in dessen Mitte eine kleine Insel schwimmt. Auf ihr ein kleiner Schrein der dem Herrn des Berges Gunung Batukau gewidmet ist.
Hier mag man wohl gerne länger verweilen, aber die Zeit drängt. Next stop : die Reisterassen von Jatiluwih, die weiter östlich liegen. Sie sind die schönsten Reisterassen Balis und reichen bis ans Meer. Es ist ein herrlicher Anblick, diese grünen Treppen,gebogen und ansteigend bis zum Horizont.
Die Gunst der Reisgöttin Dewi Sri sorgt im besten Fall für eine reiche Ernte. Damit die Göttin auch mal ausspannen kann, sorgen die Frauen derweil dafür, dass die Vögel nicht alle Reiskörner aufpicken. Sie laufen mit laut klappernden Bambushölzern und Regenschirmen durch die Felder um die Vögel aufzuschrecken. Bunte Stofbänder flattern im Wind und machen die grüne Weite ein wenig lebendiger, sogar T-shirts sind im Feld aufgehängt.Es ist das erste Mal, dass ich ein Reisfeld aus der Nähe sehe und bin beeindruckt. Männer tragen an langen Bambusstangen Reisbündel, kleine Hütten, scharlachrote und gelbe Blattpflanzen lockern das Bild auf. Auch hier wieder ein harmonisches Durcheinander von Grüntönen, dazwischen gerade und disziplinert die hellen Reispflänzchen in Reih und Glied. Der Himmel wird lamgsam dunkel, es braut sich in der Ferne was zusammen, Aber diese Dunkelheit lässt die Farben der Reisfelder nur um so heller leuchten. Wunderbar! Palmen mit gelben Kokosnüssen machen Apetitt auf frische Kokosmilch. Und Papayas...hmmm...schmatz. Jackfruits hängen schon eingetütet am Baum.Wir laufen durch ein Reisfeld, bitte immer schön auf dem gerade mal Fussbreiten und mit Gras überwachsenem Mäuerchen bleiben,welches nur zu ertasten ist, denn daneben fliesst das Wasser.....klar, wir rutsch aus, Flip Flops sind hier auch nicht die adäquate Fussbekleidung. Die Aussicht, diese Weite – grün bis zum Horizont, soweit das Auge reicht.
So langsam meldet Magen an Hirn : HUNGER und zwar nicht wenig. Suria weiss Abhilfe. Klar weiss er das :mrgreen: , er führt uns zum einzigsten Resti weit und breit, welches voll auf Touris ausgerichtet ist. Das Essen ist nicht gut, dafür ist der Preis heiss. Wir haben gerade einen Tisch mit Essen beladen, da fallen die Russen ein. Gut, dass wir schon was auf dem Teller haben, denn man kommt nicht mit dem auffüllen des Buffets nach. Die netten Russinen tragen ihre Kleidung sehr offenherzig, es ist ja auch sehr warm. Ich habe grosse Sorge, dass den Damen die Brüste in die heisse Suppe fallen und sie sich Verbrennungen zuziehen. Der Guide ist wohl ähnlich besorgt, seinen Blicken nach zu urteilen :lol: , aber übt sich in asiatischer Zurückhaltung. Hehehehehe.
Wir vertrauen uns wieder dem Auto an und flitzen zu den heissen Schwefelquellen. Also, wir wären gerne geflitzt, aber die Strasse hatte Schlaglöcher so gross wie Badewannen und so ging die Fahrt im slow motion Modus vonstatten. Da wundert man sich nur noch, wie ganze Familien auf dem Moped, die Mama noch ein riesiges Bündel Holz auf dem Kopf, heile zuhause ankommen. Wir rumpeln und pumpeln dahin, da steht plötzlich eine grosse Steinfigur am Strassenrand, sie zegt nach links. OK, wir biegen mal ab. Der Weg zu den Quellen führt uns über eine laaange Treppe bergab, da kommt uns eine junge Frau entgegen, einen ganzen Kasten Bintang Bier auf dem Kopf, Respekt. Auch hier wachsen wieder schöne und exotische Blumen. Rund um die heissen schwefeligen Quellen sind Steinhäuschen geb aut, darin kann man baden. Frank tut das, ich lehne dankend ab, keine trockenen Klamotten dabei. Ich schau mal in Franks Badehäuschen, nee, bei dem Licht sieht er aus wie eine Wasserleiche und ich mach die Tür wieder zu. Hintenraus gibt es noch einen grossen Schwefelpool, da setz ich mich auf den Rand und häng die Füsse rein.
Der Tag ist noch nicht vorbei und der Guide schleppt uns zu einer Gewürzfarm. Leider ist für die meisten der Gewächse gerade keine Saison und so gibt es nur getrocknetes Kraut zu sehen. Es gibt Tee zu probieren und man hätte es gerne, wenn wir die überteuerten Gewürze und Getränke kaufen würden. Tun wir nicht. Also fahren wir endlich nach Ubud zurück. Selamat malam, guten abend, wir haben Hunger und gehen erstmal lecker essen, bevor der abendliche Weltuntergang das laufen wieder erschwert.

Der neue Tag zeigt sich im besten Licht, nämlich im Licht der Sonne. Wir heuern ein Blue Bird Taxi an und lassen uns zum Affenwald von Sangeh kutschieren.
In meinem Reiseführer sah ich ein Foto des Tempels im Wald : Pura Bukit Sari, und ich wusste, dahin will ich , den muss ich sehen . Die Makaken, die im Wald von Sangeh hausen, geniessen die Verehrung der Balinesen, weil sie in ihnen die Nachfahren des Affengenerals Hanuman verehren. In diesem Wald wachsen prächtige Muskatbäume, bis zu 40 Meter hoch. Diese Bäume gibt es nur auf Bali. Einige sind mitten im Wald mit schwarz-weiss karierten riesengrossen Tüchern umwickelt und Blumenopfer liegen zwischen den Wurzeln. Da stehen sie, enorm gross und von ihren Ästen hängen feine Luftwurzeln wie Vorhänge von Armen herab. Sie sehen aus wie Gespenster.
Tief im Wald liegt das Objekt meiner Begierde, der Tempel Pura Bukit Sari. Er ist über einen langen Weg, gesäumt von grossen Bäumen zu erreichen. Affen toben herum und ärgern eine kleine Gruppe Besucher. Zum Glück ist nicht viel los und es ist sehr ruhig.
Aber oh Graus...die Tür zum Tempelchen ist verschlossen. Was nun?? Einige Männer arbeiten drinnen und ich frage, ob ich bittebitte ein paar Fotos machen dürfte, ich bin doch von sooooo weit her gekommen ?? Mit einem breiten Lächeln garniert kann man meiner Bitte nicht widerstehen und ich darf rein. Da stehe ich wirklich vor ihm, ich bin hin und weg. Diese Farben, rot, grün und golden, zu beiden Seiten der Tür steinerne Affen- und Wächterfiguren. Der Tempel ist nicht gross und auch nicht besonders heilig. Aber gerade die kleinen Orte sind oft besonders bezaubernd, so wie aich dieser hier. Über dem Tor ist eine riesige Dämonenfratze mit seeehr grossen Händen, die haben auch noch extrem lange Fingernägel. Es scheint, er sagt, stop, bis hierher und nicht weiter. Um den Tempel herum stehen die grossen Bäume Spalier.
Am grossen geteilten Tor zu Anfang des Weges sitzen zwei Löwinnen Figuren und halten einen Affen zwischen den Pranken. Die Löwinnen haben sehr blaue Augen, wie meine Mutter....ähhhhh, ja.
Frank hat keine Lust und so spaziere ich alleine noch ein bissel im Wald herum und finde einen kleinen Meditationstempel mit einer Garudastatue. Derweil hat Frank eine kleine Quelle entdeckt, die ganz verlassen und verwunschen in einem Winkel des Waldes liegt, wo wohl nur selten jemand hinkommt. Figuren, mit Moos überzogen, eine Schlucht, ein Bach, ganz lauter Gesang, Geschrei und Gepfeife der Waldvögel erfüllt die Luft. Hier ist es schön.
Der nächste Höhepunkt wartet schon. Wir möchten den Bali Bird Park besuchen.
In diesem grossen Parkgelände sind die unterschiedlichsten Vögel zu sehen. Ich habe in meinem Leben noch keinen weissen Pfau gesehen und der hat sogar seine Federn aufgestellt, ganz lange. Pelikane und Flamingos, die frei im Park herumspazieren. Papageien und Kakadus, Vögel, die aussahen wie schwarze Kugelkissen mit weissen Punkten, mit weissen Gesicht, zwei rotem Säckchen an den Seiten des Schnabels und mit einem Horn auf dem Kopf. Was zum Teufel ist das für ein Vogel????
Ein anderer sieht aus wie eine Prinzessin , schlank und elegant mit einem Krönchen auf dem Kopf und einer Federboa um die Schultern. Ein Nashornvogel fällt mir auf und einer, der ihm ähnlich sieht aber knallrote Haut um die Augen herum hat und unter dem Schnabel einen leuchtend blauen Sack. Aber am besten gefällt mir der, der aussieht wie ein älterer alleinstehender Herr mit Toupet, ein wenig etepetete, war vielleicht früher mal Buchhalter. Das kleine schwarze Auge inmitten des roten Flecks hinter dem dicken Schnabel schaut ständig ein wenig prüfend und misstrauisch, der leuchtend gelbe Sack unter dem Kopf harmoniert mit dem hellen Hals und ganz hinten am Kopf sitzt etwas, das aussieht wie ein verrutschtes hellbraunes Toupet. Der ist soooo süss!
Dann wieder ein Tier, dass ich noch nirgendwo gesehen habe. Ein Vogel, aber - ob DER fliegen kann??? Ein grosser massiger Körper, ca 1 m hoch, darunter dicke, kräftige Beine mit je drei fetten Fingern dran, darauf sitzt er. Der Körper ist mit langen feinen schwarzen Federn bedeckt, die aussehen wie Haare, pechschwarz. Daraus wächst ein dunkelgelber Hals empor auf welchem ein kobaltblauer Kopf sitzt, obendrauf soetwas wie ein plattgemachtes Horn! Gleich daneben der gleiche Vogel, aber mit kobaltblauem Hals und Kopf, aber wo der Hals aus dem Körper wächst, hängen zwei rote lange Schlabberdinger herunter. Das Horn auf diesem Kopf ist hoch und spitz. Ich nenne sie für mich die Dinosauriervögel. Schaut euch die Fotos an, wer weiss den Namen???
Die Zeit rennt und wir auch, denn wir wollen unbedingt noch den Reptile Park nebenan sehen. Das ist der Knaller, hier ist die Umgebung einer alten Ruine nachempfunden, mit Teich und Bäumen und die Echsen laufen frei herum, sitzen auf Ästen oder hängen von einem herab. Man muss höllisch aufpassen, um nicht auf eine draufzutreten oder gegen einen Ast zu laufen und das Tier klebt dann im Gesicht .
Diese Tiere sind absolut erstaunlich und sie schimmern in den schönsten Farben. Vor kurzem wurden sie gefüttert, und einigen klebt noch Blut am Maul. Vor allem kann man ganz nah an sie heran, denn nun sind sie müde und bewegen sich kaum noch.
Heute werde ich zum Echsen Fan, nie war mir bewusst, wie schön diese Tiere sind.

Der Tag neigt sich dem Ende zu und wir landen wieder in Ubud. Für den morgigen Tag beschliessen wir , einen Kecak Tanz anzusehen.
Wir bummeln noch eine Weile durch das abendliche Ubud. Die Häuser sind nun hübsch beleuchtet und die Stimmung ist gut. Eine Massage muss auch her, danach fühlen wir uns wie neu. Hier gibt es so viele hübsche Batik Sarongs, ich will die haben, her damit. Die Unterschiede in Preis und Qualität sind gross. In einem Laden treffen wir auf einen sehr freundlichen jungen Mann, er erklärt uns den Unterschied zwischen den verschiedenen Batiktechniken. Ich bin begeistert und kaufe einen handgebatikten Sarong zu einem sensationellen Preis. Dazu noch drei mit Batik Druck, Frank schlägt auch zu. Wir sind happy. Als wir am nächsten Tag wieder im Laden sind, weil mir nach einem weiteren handgebatikten Sarong gelüstet, gibt es sehr erstaunte Gesichter bei mir und beim Besitzer des Ladens. Er will nun ein mehrfaches für seine Ware haben als wir noch am Tag zuvor gezahlt haben. Ich bin sauer und fühle mich betrogen, er ist sauer und fühlt sich beleidigt. Des Rätsels Lösung : Gestern war der Sohn im Laden und der hatte wohl keine Ahnung von den Preisen.....Glück für uns, Pech für ihn, denn das wird wohl Diskussionen beim Abendessen geben.
Unser Abendessen nehmen wir in einem Gartenrestaurant direkt am Reisfeld ein, mit Froschkonzert inclusive und bei Kerzenlicht. So schön kann das Leben sein !!!

Das Frühstück lassen wir heute im kleinen Café gegenüber des Puri Muwa schmecken. Auf der Terasse der ersten Etage hat man einen guten Überblick auf die Umgebung. Die junge Kellnerin kommt auch hoch und bringt die morgendliche Opfergabe , das geflochtene Körbchen mit Blüten und Räucherstäbchen und spritzt kniend mit anmutigen Bewegungen Wasser in den Raum. Dann steckt sie sich eine schöne Blüte hinters Ohr, verneigt sich und geht wieder. Dieses kleine Ritual kann man morgens überall sehen und die kleinen geflochtenen Körbchen aus Bambus oder Palmblatt mit bunten Blüten stehen einfach überall herum und man muss höllisch aufpassen,um nicht draufzutreten.
Wir schlendern durch den Ort, mittlerweile finde ich Ubud richtig kuschelig und die negative Stimmung der ersten zwei Tage, bedingt durch schlechtes Wetter und Verdauungsprobleme, ist dahin. Es gibt zwar immer noch extrem viel Kommerz mit überteuerten Artikeln, aber wir haben ja mttlerweile auch das gesamte Dorf erkundet und finden richtig schöne Winkel. Eine extrem gute Fussmassage bringt unsere müden Füsse wieder auf Trab und wir mischen uns im Markt unter das Volk. Hier gibt es Kitsch und Krempel für jedermann . Frank läuft eine fette Ratte über seine Hand als er eine Statue aus dem Regal nehmen will. Sein Schrei war eines Tarzans würdig . Ich finde tolle superleichte und quietschbunte Strand-Sarongs mit Ganesh und anderen Motiven. In der oberen Etage hat ein junger Maler seine Werke ausgestellt. Wir verlieren uns in dieser Vielfalt und kaufen ihm natürlich mehrere Bilder ab. Es geht ja garnicht, dass ich aus Bali keine Malereien mit nachhause bringe. Ach, ich hätt nun noch ein kleines Problemchen....wo bitte gibt es denn noch freie Wände für meine Wohnung???
Ein grosses Schild fällt mir ins Auge. Ein gewisser Ida Bagus Wijaya heilt einfach alles. Rückenschmerzen, Diabetes, Depression, Bluthochdruck, Schlaflosigkeit, Krebs, Menopause und vieles mehr. Also, meine Lieben, wenn ihr an wasauchimmer leidet, der Weg führt nach Ubud zu Ida Bagus !!
Daneben ein kleies Büro, es heisst Bangkok’s Tourist Service...heh??
Es gibt auffallend viele Yoga Schulen und zugleich findet eine grosse Welt-Yoga-Konferenz mit Workshop statt. Oder so ähnlich. Da laufen viele rum, die sehen alle aus wie Gurus . Klischee voll bedient.
Eigentlich ist das ganze Dorf eine Ausstellung. Beinahe jede Hausfassade ist mit Orrnamenten und Gottheiten verziert, überall finden sich schöne verzierte Eingänge oder Tempeln nachempfundene Elemente. In so manchem Resti oder Café glaubt man sich im Wald oder in einer Tempelanlage wiederzufinden.
Dem Königspalast wird ein Besuch abgestattet und dann müssen wir dringend ins Internet um ein Hotel für die nächsten Tage zu finden. Wir wissen noch nicht ob es Kuta, Legian oder Semyniak werden wird. Nach sehr langem hin und her und grosser Orientierungslosigkeit fällt die Wahl auf Kuta und das Hotel Kuta Beach Club.
Aber das werden wir noch bereuen ! :baeng
Zunächst sind wir ersteinaml beruhigt, dass dieses Problem gelöst ist und kaufen uns ein Ticket für den traditionellen Kecak Tanz an Abend. Die Vorstellung ist toll, die Kostüme sind beeindruckend und die Tanzdarbietungen sehr gefühlvoll und ausdruckstark.
Unser Taxi für den nächsten Vormittag nach Kuta ist bestellt und uns bleibt nur noch das packen unserer Taschen.
Ich habe den Eindruck, dass wir unsere Zeit in Ubud nicht wirklich gut genutzt haben. Wir hätten bestimmt noch mehr sehen können. Aber, was vorbei ist, ist vorbei. Dumm gelaufen. :nixweiss
Wir nehmen den letzten Absacker in der Shisha Lounge zu uns und da bricht auch schon wieder der Weltuntergang über uns herein. Zum Glück haben wir ja nun Schirme und kommen einigermassen trocken im Häusle an . Nach dem letzten Monster einsammeln schlafen wir uns in den neuen Tag hinein.


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Re: Bali und Bangkok

Beitrag von Romy »

Es geht weiter, wir sind immer noch auf Bali.
Ach, übrigens, mein Myanmar Ebook ist nun auch beim Apfelhändler als APP erhältlich.

Here we go :
Das Taxi bringt uns nach Kuta. Das Hotel Kuta Beach Club liegt mitnichten am Strand, sondern abseits. Die Anlage ist sehr schön, zweigeschossige Gebäude inmitten eines gepflegten tropischen Gartens, zwei Pools, Poolbar und open Air Restaurant.
Nachdem wir drei Zimmer wegen wirklich argem grossflächigem Schimmelbefall abgelehnt haben, sind wir mit der Unterkunkt rundum zufrieden. Grosse gut ausgestattete Zimmer mit Balkon und Blick auf den Garten.
Auf den ersten Blick gefällt uns das im Reiseführer als moderner und schicker Badeort angepriesene Kuta überhaupt nicht. Nun machen wir uns auf, das Dorf zu erkunden und das wohlige Urlaubs-Beach Gefühl aufkommen zu lassen. Aber wir werden enttäuscht. Kuta ist laut, schmutzig, wuselig-unordentlich. Praktisch das ganze Dorf ist eine Baustelle, grosse Kräne überragen alles. Es sieht eher aus wie eine Lagerhalle/Ausstellungshalle eines grossen Baumarktes und man wartet irgendwie ständig darauf, dass der Tieflader kommt um den ganzen hässlichen Krempel abzuholen. Aber der kommt nicht.
Durch die Baustellen ist es überall laut, Surfer fahren mit ihren Mopeds, auf denen seitlich lange Surfbretter geschnallt sind wie die Wilden durchs Dorf und man muss höllisch aufpassen. Der Strand ist breit und lang, aber das Gefälle ins Wasser ist steil und die Brandung erheblich. Man sieht so gut wie niemanden im Wasser. Ausser den Surfern. Was man auch nicht findet, sind Sonnenliegen, dafür aber alle 30 Meter eine Surferbude mit Brettverleih.
An jeder Ecke findet man Mac Doof, KFC, Pizza Hut, jede Menge Kaufhäuser, Restaurants in Lagerhallengrösse mit kaltem blauen Licht und dem Charme einer Bahnhofswartehalle, Bubba Gump Shrimp........all you can eat Läden.......
Ausserdem ist das Leben hier recht teuer, auf alle Preise in Restis uns Bars kommen nochmal 21% Tax, da kommt immer ein recht hoher Betrag zusammen.
Also, wir haben uns verbucht, geirrt, nicht gut informiert, haben einen typischen Anfängerfehler gemacht. Und eine Woche im Voraus bezahlt. Besser gehts ja wohl nicht. Mist. :aua:
Da hilft nix, wir wollen nicht das Geld in den Sand setzen und machen eben täglich Ausflüge mit Blue Bird Taxis, die sind ja nicht teuer.
Für den ersten Tag machen wir einen langen Spaziergang am Strand entlang, aus Kuta raus, durch Legian bis nach Seminyak. Je weiter wir uns von Kuta entfernen, desto schöner wird es. Allerdings auch umso teurer. Seminyak ist wirklich sehr schön, aber die Preise steigen in den Unterkünften sowie auch in den Restis erheblich an.
Am Nachmittag möchten wir zwei Stündchen auf einer der wenigen verfügbaren Liegen am Strand ausruhen und ein bissel baden. Kosten pro Liege 4,50€. Aber auch hier ist die Brandung so stark, dass man kaum ins Wasser kommt und raus kommt Mann dann beinahe ohne Badehose...hahaha.
Bestimmte Bereiche des Strandes sind für Besucher gesperrt, darauf wird auf grossen Schildern hingewiesen. Hier halten die Balinesen noch ihre religiösen Zeremonien ab oder bringen den Meersgöttern Opfer dar. Es gefällt mir, dass sie dabei nicht von halbnackten Touristen gestört werden dürfen. Daumen hoch ! :super
Abends machen wir einen Bummel durch die ach so berühmten Gassen Poppies Lane I und II. Sie werden als „Insel der Ruhe vor dem Lärm der Hauptstrasse“ beschrieben, aber ich frage mich ernsthaft, in welcher Dekade der Redakteur vor Ort war.
Ich weiss ja nicht, wem das gefällt, aber ich finde das einfach nur gruselig. Enge Gassen mit Läden, die aus offenen Garagen bestehen sowas von voll mit hässlichem Ramsch und Plastikkram sind, neeee.... hier gibt es garnichts hübsches. Ausserdem flitzen einem wieder Surfbretter um die Waden herum.
Abendessen, Absacker im Hotel und ab ins Bett.

Am nächsten Morgen macht sich eine komplette Leere in unseren Geldbörsen bemerkbar und wir suchen einen Geldwechsler mit gutem Tageskurs. Der ist schnell gefunden und ich möchte 200€ wechseln. Der Kerl zählt mir das Geld ab, direkt vor meinen Augen. Stimmt, denke ich. Frank wechselt 100€, zählt aber selber nach und stellt fest, dass bei ihm 200.000 IDR fehlen. Ich nehme mein gewechseltes Geld , zähle auch nach und stelle fest, bei mir fehlen 400.000 IDR!! Meine Blicke durchbohren den Kerl und der gibt auch sofort nach, entschldigt sich sogar, er ist a bit confused, und legt wieder vor unseren Augen 400.000 IDR, bzw 200.000 IDR dazu. Beruhigt gehen wir ins Hotel um die Knete in den Safe zu packen und stellen fest – das Geld fehlt immer noch!!! Ich bin richtig sauer, nicht weil ich diese 32 € nicht verschmerzen könnte, aber dass ich mich sooo habe vorführen lassen mit dieser Dreistigkeit! Allerdings schleicht sich auch eine gewisse Bewunderung ein für diese Fingerfertigkeit! Später soll ein anderer Geldwechsler sowas nochmal versuchen, der bekommt zwar meinen Zorn, aber nicht mein Geld. :aetsch
Wir verbuchen das unter „Erfahrungen aus denen man lernen sollte“ , und chartern ein Blue Bird um den Felsentempel Uluwatu zu besuchen.
Der Pura Luhur Uluwatu ist einer von Balis heiligsten Tempeln und liegt auf der Spitze einer Felsenklippe im Süden auf der Halbinsel Bukit Badung 200 m über dem Meer. Zu Füssen des Tempels brechen sich die heftigen Wellen an der Klippe und die Aussicht ist wirklich toll. Wir klettern die vielen Stufen hoch und stehen mal wieder vor einem Candi Bentar, gehen weiter durch den ersten Hof bis zum Haupttor, bewacht von einem steinernen Ganesha, und dann ist Schluss. Man kann durch ein Gitter lugen und sieht noch den dreistöckigen Mehru, der auf der Klippe trohnt, das war es dann auch schon. Hmmmm....ja, ich hab so meine Probleme mit den balinesischen Tempeln, ich hab es ja schon erwähnt. Meine Erwartungen verpuffen meistens ins Leere. Allerdings gibt es auch hier Affen, die belagern eine japanische Reisegruppe. Es ist wohl eine Äffin auf Barbie Entzug , die sich gerade eine seltsame Sammlung zulegt : eine rosa Schleife, einen rosa wuschel Puschel, ein rosa Häschen, eine rosa Spange. Die Japanerinnen nehmen es mit Humor.
In einer schattigen Ecke sitzt ein Mann, der aussieht wie ein Priester, ganz in weiss gekleidet, langes weisses Hemd, weisser Bart,weisses Tuch um den Kopf gebunden, weisse Zigarette :P , dicke silberne Ringe an den Fingern. Nicht weit von ihm entfernt ruht auf einem Holzklotz ein grosser alter Affe. Ganz entspannt weiss er wohl genau, dass ihn niemand stören wird. Oben auf dem Kopf laufen seine Haare spitz zusammen, es sieht ein wenig punkig aus, seine Ohren sind auch spitz und ein wenig abstehend was ihn trotz des schon fast weissen Fells irgendwie jungenhaft aussehen lässt.
Wir lassen die Affen, die Japaner und den einsamen Mehru hinter uns und schlagen uns in die Botanik. Ein einsamer Weg führt durch einen Wald und man kann so manche skurile Pflanze bewundern. Auf der Rückfahrt geht es nur langsam voran, denn man muss Platz lassen für eine sehr lange und farbenfrohe Beerdigungsprozession.
Zurück in Kuta findet ganz in der Nähe unseres Hotels eine Hochzeitszeremonie statt. Der Eingang zum Hof ist mit roten Zeremonienschirmen und Girlanden gechmückt, daneben grosse weisse Blumengebinde und davor auf der Strasse türmen sich die Opfergabenkörbchen. Ein grosses Foto zeigt ein strahlendes Paar in traditioneller Tracht. Und wie ich da so versunken in diese Szene rumsteh, kommt die Braut, die hübsche , und stellt sich in Pose für ein Foto.Sie ist wunderschön, die schwarzen Haare aufgetürmt mit üppigem Goldschmuck, in traumhaft schöne Stoffe gehüllt. Der Bräutigam kommt auch noch dazu, auch er im traditioneller Tracht, super. Die Einladung, ein Foto mit ihnen zusammen zu machen, lehne ich dankend ab. Das wäre mir doch zuviel an Audringlichkeit.
Später schlendern wir die sehr laute und rammelige Hauptstrasse entlang, versuchen, uns nicht von den Werbern in diverse Lokale reinziehen zu lassen und flüchten in ein Shoppingcenter. Hier gibt es sehr schicke Lokale und wir beschliessen, hier etwas zu essen. Das Lokal ist kuschelig, die Bedienung reizend und lustig, das Essen geht noch, der Preis dann nicht mehr. Ganz in der Nähe gibt es einen monströs grossen Laden, der alles mögliche aus Batik verkauft. Ich glaube er heisst Batik Kerik oder so ähnlich. Auch hier sind die Preise einem gut verdienenden Europäer angepasst und wir beschränken uns aus Langeweile auf kleinere Mitbringsel. Aber schön zum schauen ist´s allemal.
Das letzte Bintang Bier am Pool schmeckt vorzüglich :prost und wir begeben uns in die Horizontale.
Am nächsten Morgen beim Frühstück im offenen Restaurant werden wir von der australischen Rentnergang freundlich begrüsst. Man trifft sich hier zwei Mal im Jahr und ist dem Personal namentlich bekannt. Ich muss schmunzeln, das erinnert mich so sehr an die Neckermann Überwinterer in Benidorm. :kugel
Da wir jeden Tag einige Stunden am Pool verbringen, haben wir Gelegenheit, den Tagesablauf der Aussis zu studieren. Das Essen scheint ihnen hier gut zu munden, denn die Hüften und Popos sind gut im Futter. Nach dem Frühstück und dem Austausch des neusten Tratsch und Klatsch geht jemand in den nächsten Supermarkt und kommt mit einer Pulle Schnaps zurück. Ab auf die Liege in die Sonne, eine Sprite bestellen und mit Alk auffüllen. Danach einen Sarong um die Hüften binden und shoppen gehen. Jeden Tag kommen sie mit Taschen und Paketen bepakt zurück, in der Hand eine halbleere Flasche Bintang Bier und zeigen sich am Pool gegenseitig ihre Beute. Nachmittags ziehen sie fast alle ihr Bintang T Shirt an , greifen nochmal zur Flasche :ex: und suchen dann eine Futterstelle. Ich glaube, wir haben ein Mordsglück, dass wir in der australischen Nebensaison hier sind, denn wenn die jungen Australier einfallen, muss es hier die Hölle sein.
Wir überlassen die Rentnerbande ihrem Schicksal und hüpfen in ein Blue Bird nach Sanur. Ach......hätte uns doch irgendeine Buchungsseite hierhin verschlagen!! Hier gefält es uns viel besser. Breiter feinsandiger Strand und man kann dank eines schützenden Korallenriffs sogar ins Wasser! Sehr hübsche Strandcafés und kleine Warungs. Kein Hotel darf hier höher sein als eine Kokospalme.
In einer reizenden Strandbar mit grossen Buddhaköpfen und langen Fahnen die sich in der Brise wiegen, trinken wir etwas sehr kaltes und die freundliche Bedienung erzählt uns von dem Mulla Mulla Fisch, den man vor den Inseln im Wasser stehen sehen kann. Er ist kugelrund und soll einen Durchmesser von bis zu 4 Metern haben. Es handelt sich hier um den Mondfisch, welcher tatsächlich im Dezember und Januar hier zu sehen ist.
Spontan beschliessen wir mit dem nächsten Boot zur Insel Nusa Lembongan überzusetzen. Das ist ein kleines Inselchen, das neben der grösseren Insel Nusa Penida rechts von Bali liegt.
Nach der kurzen Überfahrt mit dem Rocky Speedboat empfängt uns ein kleines Paradies. Auf der kleinen Insel gibt es schmucke Guesthäuser und Bungalows. Am Strand holen die Algenfischer gerade die Ernte ein. In grossen Körben schaffen sie die Algen aus den Booten und breiten sie auf bunten Tüchern zum trocknen aus. Pink, grün braun, beige,schwarz und rosa leuchten sie in der Sonne. Der ganze Strand ist damit gesprenkelt. Nach einem Spaziergang quer übers Inselchen mieten wir uns ein Fahrrad und steuern die Mangroven am Ende der Landzunge an. Gerne würden wir noch einmal schnorcheln, die Erinnerung an Gili Trawangan ist noch frisch und wir hätten´s gerne nochmal so schön. So hoppeln wir über die Löcher , um welche man ein wenig Strasse herum gebaut hat und gelangen an ein Beach Resti mit dem Namen Mangrove Stop. Nur noch eine Familie mit einem kleinen Kind ist dort . Es ist einfach das Paradies. :relax: Sonnenliegen unter Bäumen, blaues Meer, freundliche Menschen und diese Ruhe, die sich sogleich ins Herz schleicht und sich auf die Gehirnwindungen legt. Hier trifft es genau unser Gefühl und die Unzufriedenheit der letzten Tage fällt einfach von uns ab.
Mit seinem Boot Tuna Hunter hat der Chef des Restis am Morgen, na was wohl....Thunfisch gefangen :D . Der wird nun extrem lecker gegrillt und mit einer würzigen Sosse serviert. :hunger: Ach, gut gehts uns!
Frank will unbedingt schorcheln und den Mulla Mulla Fisch suchen. Ich bin einfach nur zu faul. Und da das Wasser eine geschätzte Temparatur von 38 Grad hat und sich nix lebendiges im Wasser tummelt, verzichte ich darauf. Frank schorchelt und schnorchelt weiter und weiter, hunderte von Metern. Aber das Wasser wird nicht tiefer als 30 cm und bleibt heiss. Vom Mulla Mulla natürlich keine Spur  . Derweil geniesse ich diesen Frieden, trinke etwas frisches, öffne mein Herz und bin einfach nur happy.
Viel zu schnell vergeht die Zeit und wir radeln zurück um das Boot nach Sanur nicht zu verpassen. Dieser Tag war perfekt, eigentlich sollte man einige Tage auf Nusa Lembongan verbringen.
Zurück in Sanur relaxen wir noch ein Weilchen am Strand um noch ein wenig mehr von dieser roten Farbe auf unsere Körper zu bekommen......
Im Hotel in Kuta, diesem Juwel, wird schnell geduscht und vor allem mit After Sun der hübsche rote Hautton gepflegt. Ein langer Spaziergang bringt uns ans Ende des Strandes von Kuta, dort ist abends einiges los. Eine religiöse Gruppe lässt sich mit Musik nieder, man tanzt , die Frauen sind in bunte Saris gehüllt . Was singen sie...ah, Hare Krishna Hare Hara.
Die balinesischen Familien kommen abends ans Wasser, wenn die Touristen fort sind. Dann baden sie auch, allerdings komplett angezogen. Anders wäre es unschicklich. Danach setzen sie sich alle pladdernass auf das Familienmoped und düsen fort, der Fahrtwind wird sie schon trocknen. Gruppen junger Männer spielen am Strand Fussball, begleitet werden sie von Gitarrenmusik. Das Meer schimmert in zarten rosa und die Schaumkronen der sanften Wellen glitzern darauf wie weisser Zuckerschaum.
Die bunten Auslegerboote mit den aufgemalten Gesichtern liegen auf dem Sand und schauen scheinbar belustigt dem bunten Treiben zu.
Warungs und Getränkestände öffnen, die Schwimmreifen Verkäufer lassen sich nieder. Die bunten Dinger an einer langen Stange aufgetürmt.
Die bunten Sarongs der Frauen leuchten in der Abendsonne und der Himmel nimmt eine sanfte rosa Färbung an. Auf dem langen Steinwall lassen sich immer mehr Menschen nieder um dem grandiosen Naturschauspiel zuzuschauen, wenn die Sonne im Meer versinkt. Rechts neben uns sitzt , unberührt von den anderen, eine kleine Gruppe Menschen und meditiert, völlig losgelöst von der Gegenwart.
Die Farbe des Himmels geht von rosa in pink mit blau über um dann langsam in flammendem rot und orange dramatisch zu verglühen. Die farblose kurze Zeitspanne danach, wenn die Glut verblasst, stimmt mich immer etwas traurig.
Unser Abendessen gibt es heute an einem Tisch im Sand mit Kerzenlicht.
Morgen steht der Meerestempel Tanah Lot auf dem Programm.


Thaifood is like haveing a Party in my mouth.
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