Übernachtung in Jakarta

Inaktive Themen aus der Rubrik "Asien - Reisetipps". Antworten auf diese Themen ist nicht mehr moeglich.
Gesperrt
BonesMC

Übernachtung in Jakarta

Beitrag von BonesMC »

Hallo,

unter den erfahrenen Travellern hier gibt es doch bestimmt schon jemanden der in Indonesien, bzw. in Jakarta war. Ich bin am Überlegen ob ich auf meinem nächsten Trip nach Thailand nicht auch einen Abstecher nach Jakarta machen soll. Leider konnte ich bis jetzt in puncto Übernachtung bei Asianrooms und Hostelworld entweder nur recht teuere oder nicht wirklich gut bewertete Hotels gefunden.
Deswegen wäre jetzt meine Frage ob hier vielleicht einen Tip für mich hätte... :) ...persönliche Erfahrungen von den Leuten hier wären mir echt hilfreich. :)

Vielen Dank schonmal,

BonesMC


crux

Re: Übernachtung in Jakarta

Beitrag von crux »

moins bones,

schau' mal im internet nach "Jalan Jaksa", oder "Jalan Jacksa" ... dies war ende der 90er die kao san road von Jakarta. Viele günstige übernachtungsmöglichkeiten, allerdings auch viele überteuerte dabei. Ich kann dir leider nichts aktuelleres anbieten, aber als startpunkt isses vielleicht nicht sooo schlecht :) ansonsten hat mir jakarta nicht wirklich gefallen - eigentlich war's bis jetzt die schlimmste grossstadt (mit 3 s?) in der ich je war.

lg
jens


storm

Re: Übernachtung in Jakarta

Beitrag von storm »

Wir haben soeben im Mai eine Rundreise durch Java/Bali gemacht. Mir hat Java als ganzes gut gefallen nur Jakarta fand ich schrecklich. Wir waren allerdings nur eine Nacht dort und das hat mir auch gelangt. Wie Crux schon schrieb, auch ich empfands als die schlimmste Grossstadt in Asien. Unser Hotel war ein riesiger gesichtsloser 4 * Klotz, das Millennium Sirih Hotel. Auszug aus meinem Reisebericht über Jakarta:

In Jakarta wartet der Bus für den Transfer ins Hotel auf uns. Jakarta empfängt uns mit dreckiger Luft, Gestank, Verkehrschaos, Müll überall und unübersehbarer Armut. Die Stadt hat 10 Mio. Einwohner und mit den Aussenquartieren sind es etwa 17 Mio. Ich hab schon mehrere Grossstädte in Asien gesehen aber noch keine fand ich so schlimm wie Jakarta und irgendwie sitzen wir ganz benommen im Bus und schauen auf das Verkehrschaos wie es extremer nicht sein könnte. Jakarta erstickt im Verkehr und das wird immer schlimmer. An Kreuzungen geht oft gar nichts mehr und Ampeln gibt es nur wenige, Verkehrspolizisten schon gar nicht. Stattdessen regeln ca. 8-jährige Buben den Verkehr. Dazu rennen sie auf den stark befahrenen Kreuzungen umher und winken die Autos durch. Was uns zuerst schockt wird bald ein ganz gewöhnliches Bild werden, denn die Kinder verdienen sich so etwas Geld das ihnen die Autofahrer manchmal zustecken.

Die Luft ist stickig und egal wo man hinsieht liegt Müll. Jeder Müllberg wird sorgfältig Zentimeter um Zentimeter nach noch Brauchbarem durchsucht. Den Menschen sieht man die Armut an, viele verhärmte Gesichter, ausgemergelte Gestalten, hoffnungslose Gestalten. Und doch oft schauen die Menschen zu uns im Bus hoch, fangen an zu lächeln und winken. Erwachsene genauso wie Kinder und alle freuen sich wenn wir zurück winken. Überhaupt, als westlicher Tourist fällt man noch auf, es gibt nur wenige.

Wir fahren zum alten Hafen „Sunda Kelapa“, wo einst Portugiesen und Holländer ihre Gewürze verschifften. Arbeiter tragen schwere Zementsäcke über dünne Holzstege auf Segelschiffe. Von unserem einheimischen Reiseleiter erfahren wir dass sie dafür pro Tag 2 Euro verdienen. Es ist extrem heiss und die Männer rennen mit nackten Füssen über die Planken – den ganzen Tag lang. Wir suchen schon nach wenigen Minuten den Schatten. Ein Mann verkauft Karten, ein anderer Wasserflaschen aber die Verkäufer sind alle sehr zurückhaltend und freundlich. Irgendwie fühle ich mich nicht so gut. Die Armut der Menschen ist bedrückend und in Jakarta hat man auch das Gefühl dass die Menschen resigniert haben. Es fehlt die Hoffnung die mich z.B. in Vietnam so beeindruckt hat. Dort hatte man das Gefühl den Menschen gehen es von Tag zu Tag besser, ein Land im Aufbruch. Nicht so in Java, hier ist die Armut allgegenwärtig und drückend. Vielleicht fällt sie auch einfach mehr auf da Reich und Arm nah beieinander sind. Wolkenkratzer aus Stahl und Glas stehen gleich neben armen Hütten. Die Arbeitslosigkeit in Java ist hoch, ca. 40 %. Wir fahren weiter durch Glodok das Chinesenviertel aber auch hier, Armut überall und Müll. Dazu die Kinder die den Verkehr regeln. Ich bin nur noch froh als wir ins Hotel kommen. Es ist das Millennium Sirih Hotel, ein gesichtsloser grosser 4 Sterne Klotz etwas ausserhalb des Zentrums, umgeben von Strassen. Im Hotel schauen wir die Karte für den Room Service an und stellen fest dass ein Arbeiter wie wir sie am Hafen Zement schleppen gesehen haben, 3 Tage arbeiten müsste um sich hier ein Frühstück leisten zu können. Irgendetwas stimmt da doch nicht…

Bilder von unserer Reise durch Java und Bali zu sehen unter: http://picasaweb.google.ch/StormB65/JavaBali2008


Gesperrt