Thailand mit den 3 Pappuschs und „Erna“

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Bille

Thailand mit den 3 Pappuschs und „Erna“

Beitrag von Bille »

Endlich, inspiriert durch andere interessante Reiseberichte in diesem Forum, hab ich es jetzt endlich (8 Monate nach unserer Thailand-Reise) und in Vorfreude auf unseren nächsten Thailand-Urlaub, geschafft, einen Reisebericht zu schreiben.
Ich hoffe, er ist nicht zu lang geworden und wünsche euch viel Spaß beim Lesen und freue mich jetzt schon auf die Kommentare:

Endlich war es wieder soweit. Es begann am 13. Februar 2009 bei MC Donalds am Flughafen Frankfurt.
Vier Jahre waren vergangen, dass wir das Letzte mal, kurz nach dem Tsunami, in Thailand gewesen sind. Inzwischen sind aus den zwei reiselustigen Pappuschs zwei immer noch reiselustige Pappuschs plus ein Kleiner geworden.
Am 28. Juni 2006 kam unser Sohn Mika zur Welt. Er konnte sich nicht wehren und wurde bereits im April des darauf folgenden Jahres mit dem Flieger an die Cote d’Azur befördert und weil das so prima geklappt hat, ging es im September 2007 nach Griechenland zum Inselhüpfen auf Santorini und Naxos. Hier begann übrigens seine große Leidenschaft für Oliven und Tsaziki.
Mit fast 2 Jahren sollte es dann noch mal die Cote d’Azur und Griechenland (Samos und Ikaria) sein.
Das wir dann überhaupt mal wieder an Thailand dachten, daran ist unsere langjährige Thailand-Bekanntschaft, Gudrun aus Mainz, nicht unerheblich Schuld.
„Ihr müsst unbedingt mit Mika nach Thailand. Dort sind ganz viele Eltern mit kleinen Kindern und sogar Kinderwagen am Strand.“
Im Herbst 2008 stolperten wir sozusagen über das günstige Angebot der Emirates. 450,00 € jeweils für uns und 350,00 € für Mika. Da mussten wir zuschlagen. Wir konnten wirklich nix dafür.
So, jetzt stell ich euch noch unsere 4. Mitreisende vor: Die „Erna“.
Erna ist ein kleines Kuschel-Lämmchen mit Knopf im Ohr, sieht mittlerweile ganz schön kaputt geliebt aus und ohne Erna geht Mika nirgends hin – zumindest nicht zum Übernachten. Erna war bisher auf allen von Mikas Reisen dabei. Also wurde sie kurzerhand in Mikas Trolley gesteckt und es konnte losgehen.
Leider bekamen wir ein paar Tage vor unserem Abflug, eine E-Mail aus Thailand von Reinhold und Gudrun. Sie würden am gleichen Tag, wo wir nach Thailand fliegen, nach Deutschland zurück fliegen. Reinhold müsste dringendst an der Bandscheibe operiert werden. Echt Schade – wir hatten uns so auf ein Treffen mit ihnen gefreut. Bei unseren letzten drei Thailand-Urlauben waren sie immer dort gewesen und wir hatten so viel Spaß zusammen gehabt.
Ach so ja: Flughafen Frankfurt also.
Freitag, der 13.02.2008, 20.15 Uhr (zum Glück sind wir nicht abergläubich) sollte der Flieger von Frankfurt erst nach Dubai und dann weiter nach Bangkok gehen. Obwohl wir wirklich alle (auch Mika) nicht auf MC Do.. stehen - am Frankfurter Flughafen ist es für Kinder wirklich ein Muss. Dort gibt es ein Kletterhaus als Rakete mit Rutschbahn, Bällehaus etc. Wirklich toll. Wir ließen Mika sich ordentlich austoben, in der Hoffnung, dass er im Flieger schön lange und fest schläft.
Hat auch gut funktioniert. Die erste Teilstrecke, ca. 6 Stunden bis Dubai, verlief problemlos. Wir hatten wirklich das allerliebste Kind im Flieger. Erst einmal gab es tolles Spielzeug und ein Kindermenü für Mika und dann hat er so lange geschlafen, dass es Mama und Papa sogar möglich war, 2 Filme anzuschauen. Das Bord-Entertainment der Emirates ist wirklich klasse. Es gibt unzählige Filme und man kann sie jeder Zeit starten.
O.K., also Landung auf dem Dubai International Airport ca. 6 Stunden später. Es folgte eine endlos lange Warteschlange und Kontrolle bis wir das Terminal endlich betreten durften. Der Flughafen an sich, ist gigantisch groß, neu, steril und irgendwie laut und ungemütlich.
Dennoch brachten wir irgendwie, Bilderbuch lesend, rum hängend, laufend, Scheichs guckend die 3,5 Stunden Wartezeit bis zum nächsten Flug rum.
Und dann, ab in den Flieger, schlafen, essen und schon sind wir in Bangkok.
Landung pünktlich gegen 18 Uhr Ortszeit. Hat wirklich alles problemlos geklappt.
Das nahe am Flughafen gelegene Hotel, Queens Garden Resort, (http://www.queensgardenresort.net/) hat einen kostenlosen Shuttle-Service, welcher uns am neuen Flughafen, Bangkok Suvarnabhumi, in Empfang nahm.
Vor 4 Jahren waren wir noch am guten alten Don Muang Airport gelandet.
Suvarnabhumi ist wesentlich größer, heller und überhaupt sehr futuristisch – erinnerte uns irgendwie an den Airport von KL, nur größer.
So langsam waren wir doch ganz schön erschöpft und los ging es mit unserem Taxi-Driver zum Queens Garden Resort. In ca. 15 Miunten waren wir dort und haben uns zunächst ein Begrüßungs-Singha gegönnt – juhu, der Urlaub kann beginnen.
Das Hotel ist durchaus kein Luxus-Hotel aber für den Preis absolut sauber und zweckvoll. Es liegt direkt an einem Fluss, wo eine schmale Fußgänger- und Mopedbrücke drüber geht. Das Restaurant, zum Fluss hin gelegen, fanden wir echt nett gelegen und das Essen o.K.
Also abends lecker Thai-Essen und noch ein bisschen durch die umliegenden Gässchen gelaufen, recht urige Wohngegend. Und dann ab ins Bett. Wie dass so ist, die erste Nacht im fremden Bett und überhaupt, fast auf der anderen Seite der Erde, wir hatten alle einen sehr unruhigen Schlaf.
Mika wurde mitten in der Nacht wach und wollte nach Hause. Irgendwie sind wir dann trotzdem ne Stunde später wieder eingeschlafen und am nächsten Morgen sah die Welt schon ganz anders aus – vor allem sehr sehr sonnig und heiß.
Meine Erkältung, welche ich aus Deutschland mitgebracht hatte, entwickelte sich, bedingt durch den ständigen Wechsel zwischen Klimaanlage und tropischer Hitze, so langsam zu einer ausgeprägten Stirnhöhlenvereiterung. Hatte das Gefühl, mein Kopf sei in Watte eingepackt – damit hatte ich noch ne ganze Woche zu kämpfen.
Nach einem kleinen Frühstück (in Deutschland war es gerade mitten in der Nacht und da ist der Hunger nicht gerade groß) brachte uns der Hotel-Shuttle um 9 Uhr wieder an den Airport und um 10.40 Uhr ging der Flieger der Air-Asia nach Krabi.
Irgendwie müssen die Geräusche im Inneren eines Flugzeuges auf Mika wohl sehr einschläfernd wirken, so dass er mal wieder eingeschlafen ist und ich ihn in Krabi schlafend aus dem Flieger tragen musste, während Ralf sich um die Koffer kümmerte.

13 Nächte Koh Lanta – im Good Days Lanta Resort

Der Driver des Good Days Lanta Resort erwartete uns schon und im Van erwachte auch Mika.
Noch knappe 2 Stunden, einschließlich der Fährfahrt nach Lanta, welche wir ja schon kannten, und wir waren endlich da.
Das Good Days Lanta Resort (http://www.gooddayslanta.com/) liegt direkt am schönen Long Beach, wo wir vor 4 Jahren schon mal waren.
Damals wohnten wir allerdings am nördlichen Ende des Long Beachs im „Sayang“, was ich im Nachhinein bevorzugen würde.
Vor den Good Days Lanta läuft ein kleiner Fluss entlang, welcher uns anfangs etwas abschreckte, haben uns aber schnell daran gewöhnt. Je nach Gezeiten, war er manchmal ganz ausgetrocknet oder auch schon mal knie- bis hüfthoch, man konnte aber eigentlich immer ganz gut hindurch waten.
Das Hotel hat ca. 30 Bungalows verschiedener Kategorien und Alters. Wir hatten einen Superior Bungalow reserviert. Das Kinderbett, welches wir geordert hatten, war leider nur für 2-jährige Kinder in Thai-Größe geeignet.
Stämmige „Germanen-Kinder“ wie unseres sind hierfür deutlich zu groß geraten, er würde die nächsten 2 (und wie sich später rausstellte auch 4) Wochen in Mamas und Papas Bett schlafen.
Der schöne Pool mit Meerblick lockte Mika sofort, so dass wir uns nach einem kleinen Snack im Restaurant dorthin begaben und ratzfatz befand sich Mika samt Shorts und T-Shirt im Kinderbecken – Zeit die Badehose auszupacken.

Insgesamt gab es in der Hotelanlage, und wie wir später feststellten auf ganz Ko Lanta, viele schwedische Familien. Auf Ko Lanta gibt es sogar eine schwedische Schule.
Eine schwedische „Kleinfamilie“ besteht hier zumeist aus: Oma, Opa, Mama, Papa, Onkel, Tanten mit jeweils mindestens 2 blonden Kindern - optisch leicht zu verwechseln mit dem Unsrigen.
Am Strand vor dem Hotel gab es einige Massage-Ladys, ein kleine Garküche und ca. 10 Liegestühle, welche man für 70 Baht/Tag (ca. 1,50 €) mieten konnte.
Perfekt für uns – mehr braucht’s nicht um glücklich zu sein.
Hier trafen wir auch die kleine Ähm (7 Jahre) mit ihrer Mama, welche sich die nächsten 14 Tage rührend um Mika kümmern würden.
Ähms Mama war eine der Massage-Ladys, welche uns hervorragend massierte und die kleine Ähm kam jeden Tag nach der Schule zu uns an den Strand, um mit Mika zu spielen. Obwohl die beiden sich nicht verstehen konnten, verständigten sie sich mit Händen und Füßen, sie baggerten und buddelten stundenlang im Sand. Tanzten sogar gemeinsam auf Lieder von BAP und schauten sich Mikas deutsche Bilderbücher an.
Nach ein paar Tagen sprach Mika einige Wörter Thai und Ähm deutsch.
Für Verpflegung wurde von Ähms Eltern gesorgt, wir, besonders Mika, mussten natürlich alles, was die Familie zum Essen dabei hatte, probieren. Und wer schon mal in Thailand war, weiß dass Thais immer und ständig am Essen sind.
Mika war absolut glücklich mit seinem neuen Mäcoo (Bagger) und baggerte den ganzen Tag. Hätten eigentlich gar kein anderes Spielzeug von Deutschland mitschleppen müssen.
Zum Mittagessen waren wir oft im benachbarten Casteway zum Essen. Eine sehr schöne aber etwas teurere Anlage.
In unserer „Krabelecke“ genossen wir hier besonders den leckeren Som Tam oder Fryed Rice aus der Ananas.
Ein kleiner Zwischenfall war, dass Mikas Augen nach ein paar Tagen deutlich gerötet und verklebt waren.
Kurzerhand sind wir mit einem Tuktuk nach Ban Saladan ins Health Center gefahren. Dieses machte auf uns einen einigermaßen gepflegten Eindruck, welcher uns im Nachhinein auch nicht täuschte.
Der Doktor meinte es sei eine allergische Reaktion und verordnete Mika Tropfen und Vitamine, außerdem sollten wir 3 Tage das Hotel nicht verlassen – sprich, keine Sonne.
Letzteres ist natürlich, wenn man direkt am Strand wohnt, mit einem 2-jährigen Kind nicht durchführbar. Mika wäre am liebsten 24 Stunden täglich am Strand gewesen.
So haben wir ihm eine Kindersonnenbrille besorgt und ihn damit und mit Schirmmütze „vermummt“. So war die allergische Reaktion zum Glück innerhalb 2-3 Tagen verschwunden.
Nach einer Woche ausgiebigem Faulenzen und Strandleben, wurden wir so langsam abenteuerlustig und trauten uns, ein Moped zu mieten.
Die Begeisterung von seitens Mika war enorm. Im Handumdrehen stand er, natürlich mit Helm, auf dem vorderen Brett vor Papa und hatte Spaß dabei, dass Moped selbst anzulassen. :drive
Mama hintendrauf und los ging es – wie eine richtige Thai-Familie. So konnten wir dann doch noch ein bisschen der schönen Insel erkunden.
Wir fuhren in eine Affenschule, wo die Äffchen unter Anderem Kokosnüsse apportierten oder von Palmen holten, Basketball spielten und Dreirad fuhren und wir sie anschließend streicheln und füttern durften.
Die Kleinen waren hierbei sehr kuschelig und anhänglich, die Großen teilweise mit Vorsicht zu genießen.
Zum Abendessen fuhren wir wegen des schönen Ambientes und des leckeren indischen Essens mehrmals ins Sayang oder ins Suza Hut, wo wir vor 4 Jahren fast jeden Abend gewesen sind. Das Suza-Hut haben wir auf Anhieb gar nicht gefunden. Es ist zwar immer noch am selben Platz, südlich vom Sayang, aber hat sich sehr vergrößert. Vor 4 Jahren waren wir dort am Kauf eines neuen Kühlschrankes beteiligt gewesen. Der alte war beim Tsunami zu Bruch gegangen.
Dass Essen ist immer noch super und die Auswahl riesig. Das Restaurant war jeden Abend voll.
Suzas Bruder konnte sich leider nicht mehr an uns erinnern – nach 4 Jahren und bei vielen Touristen, welche hier täglich ein- und ausgehen, absolut verständlich.
Für Mika bestellten wir hier halbe Portionen. Leider hatte er sich immer noch nicht so richtig mit dem Thai-Essen angefreundet, so dass es meistens Spaghetti, Pommes, Hähnchen, Burger etc. gab - ab und an auch mal ein Chicken-Satee (natürlich mit Ketchup).
Naja, die Vitamine gab‘s tagsüber bei dem vielen leckeren Obst, welches er vertilgte.
Zum Fisch essen fuhren wir nach Ban Saladan. Dort wird der frische gefangene Fisch in mehreren Restaurants direkt am Meer sehr lecker und günstig zubereitet.
Beim Hotel buchten wir eine Elephant-Safari und wurden vormittags von einem Jeep abgeholt. Der brachte uns südlich vom Long Beach in ein kleines Camp wo uns unser „Chang“ schon erwartete. Nach einer kleinen Bekanntmachung ritten wir auf dem Rücken des Dickhäuters ca. 1 Stunde durch den Dschungel. Zuerst einen Berg hinauf, dann eine kleine Verschnauf- und Futterpause für den Elefanten und dann wieder zurück den Berg hinab.
Ganz schön wackelige Angelegenheit da oben auf dem Rücken des Elefanten und wir mussten uns gut festhalten. Aber wir alle – ganz besonders Mika – hatten Spaß dabei und haben es sehr genossen.
Mika würde später im Kindergarten erzählen, dass er auf einem Elefanten geritten ist - und keiner glaubt’s….
Mit unserem Moped fuhren wir ein paar mal zum Klong Nin Strand. Hier gab es zu unserer Freude noch das Ottos, ein sehr gemütliches Restaurant mit einigen Liegestühlen davor. Hier hatte sich in den letzten 4 Jahren nix verändert.
Wir verbrachten bei Otto ein paar schöne Tage und Mika war bereits so entspannt, dass er sein Mittagsschläfchen hier am Strand machte – Seite an Seite mit Ottos Hund. Mittags gab’s Hamburger – Fleisch für Mika und Brot für Papa.
Wir lernten ein Münchner Ehepaar kennen, welche mit Ihrer kleinen Tochter eine 3-monatige Thailand-Rundreise machten. Der Vater nahm gerade seine Elternzeit – beneidenswert!
Wie wir später erfuhren, sollte es das Ottos bald nicht mehr geben. Der Pachtvertrag für Otto würde bald ablaufen und dann sollte ein Hotel hierhin gebaut werden.
Echt schade :(

Eine negative Erfahrung machten wir bei einem Tagesausflug nach Ko Phi Phi – Thailands vermeintliche Trauminseln.
Im Jahr 2000 hatten wir hier eine traumhafte Woche verbracht.
Mit der Fähre fuhren wir am frühen Morgen nach Koh Phi Phi und schon beim Anlegen am Hauptort, Ton Sai Bay, stellten wir fest, dass sich hier in den letzten Jahren Einiges verändert hatte. Nachdem der Tsunami den Ort gänzlich zerstört hatte, wurde leider, für unseren Geschmack jedenfalls, viel zu viel aufgebaut.
In Ton Sai Bay ist mittlerweile wirklich jedes Fleckchen zugebaut.
Um dem zu entgehen mieteten wir uns zu einem ziemlich teuren Preis eins der vielen Longtailboote und fuhren zur Maya Bay (The Beach), in der Hoffnung hier ein paar schöne Stunden verbringen zu können. Leider erfüllte sich unsere Hoffnung nicht und wir wurden noch schlimmer schockiert.
In der ehemals schönen Maya Bay befanden sich mindestens 20 Speedboote und hunderte von Menschen, welche ungefähr im 30 Minuten-Takt mit den lärmenden Speedbooten in die Bucht hinein und wieder weggebracht wurden. Echt Schade, wie ein so schönes Fleckchen Natur total zerstört wird.
Also ziemlich zügig wieder zurück zum Ton Sai Bay, hier versuchten wir unser Glück noch an der gegenüber liegenden Bucht, Lo Dalam Bay, und wurden wieder genauso enttäuscht: Viel zu viele Kneipen, Bars, Hotels, Touristen, Liegestühle, Müll und das Wasser war die absolute Kloake.
Unverständlich für uns, wie sich die vielen jungen Leute, die hierhin zum Party machen kommen, in einer solchen „Müllhalde“ wohl fühlen können.
Wir waren jedenfalls mächtig froh, als wir abends wieder am ruhigen Long Beach auf Ko Lanta relaxen konnten.

Leider gingen die 2 Wochen auf Ko Lanta wie im Flug vorbei, so dass wir uns bald auch von der kleinen Landa, einer weiteren Freundin von Mika, verabschieden mussten.
Landa war die 2-jährige Tochter aus dem Mini-Markt um die Ecke. Hier mussten wir jeden Abend einkehren und zwangsläufig zumindest ein Bierchen trinken, da Mika ganz scharf auf Landas Dreirad war. Wie uns Landas Vater berichtete, war es eine absolute Ausnahme, dass Landa ein anderes Kind mit ihrem Dreirad fahren ließ. Durch das Reisen mit Mika war es wirklich so, dass man wesentlich leichter Kontakte mit der einheimischen Bevölkerung schließen konnte.

Weiter geht’s nach Phuket

Am 28. Februar ging’s mit der Fähre wiederum über Ko Phi Phi nach Ko Phuket. Dort fuhren wir mit einem Minibus ins Kata Orient House.
Das Kata Orient House gehört dem etwas „verrückten“ (sorry) aber total netten Belgier Paul und seiner Thai-Frau und ist eigentlich eine schöne kleine Bungalowanlage mit hübsch angelegtem Garten, geräumigen sauberen Bungalows, Pool und Restaurant/Bar.
Und eigentlich hätten wir uns hier sehr wohl fühlen können, wären da nicht gewesen:
- Der Lärm ums Hotel herum.
- Besoffene lärmende Amis am Pool, welche meinten ihr Geschäft vor unserem Bungalow loszuwerden.
- Der Strand von Kata und Kata Noi, welcher absolut nicht mehr dass war, was er vor 4 Jahren gewesen ist - jetzt steht hier Liege an Liege in 3 Reihen den ganzen Strand entlang.
- Die schönen gemütlichen Strandbars sind leider modernen Beachclubs gewichen.
- Alles in allem viel Trubel, Lärm und immer mehr Restaurants von Ketten, welche wir in Thailand absolut nicht brauchen.

Wir verbrachten zunächst noch einen schönen Tag mit unseren Freunden Stephan und Pleng, welche bereits seit in paar Tagen auf Phuket waren, am Nai Harn Beach, dieser ist noch relativ schön geblieben.
Abends stürzten wir uns, soweit das mit Kleinkind möglich ist, ins Nachtleben von Patong. Dass heißt, wir waren shoppen im gigantisch großen Jungceylon und anschließend Schnitzel essen beim Österreicher im K-Hotel (absolut fein, wenn man drauf steht).
Aber Alles in Allem war uns allen hier einfach zu viel Trubel und Unruhe. Hier finden wir keinesfalls dass, was wir unter einem entspannten Familienurlaub verstehen.
Das erklärten wir unserem Vermieter, Paul, welcher uns problemlos abreisen ließ.
Wir hatten ja bereits ca. 4 Nächte angezahlt und würden jetzt nach 3 Nächten abreisen. Er meinte auch, dass sich Kata in den letzten Jahren leider sehr zum Nachteil verändert hätte.
Sein Hotel sollte voraussichtlich im nächsten Jahr, wenn der Pachtvertrag abgelaufen ist, abgerissen werden und einem Luxusresort weichen. Er würde dann mit seiner Frau in den Isaan gehen und dort eine Pferde-Ranch aufbauen.
So ist Ralf also am nächsten Tag mit unserem Leihmoped losgedüst, Richtung Norden und hat uns erfolgreich eine neue Bleibe gesucht:
Das Tanamas House am Nay Yang Beach, (http://www.tanamashouse.com/).
Das ist der südlich gelegene Strand vom Flughafen Phuket aus gesehen.
Das Tanamas House wurde erst im Herbst 2008 eröffnet, wird von einer netten Thai-Familie geleitet und hat lediglich 4 sehr schön eingerichtete Bungalows.
Hier fühlten wir uns sofort wieder wohl.
Am Nay Yang Strand gibt es neben einem großen 5-Sterne Hotel hauptsächlich viele kleine Restaurants und ein paar wenige Geschäfte, was für uns absolut ausreichend ist.
Der nächste Strand Richtung Süden, Naithon Beach, hat uns eigentlich noch besser gefallen. Aber mit Moped waren wir ja beweglich und hatten so eine nette Mischung von relativ ruhigen Stränden und einer ausreichenden Infrastruktur. So verbrachten wir unsere restlichen 11 Tage.
Stephan und Pleng besuchten uns mehrmals am Naithon Beach und Mika hatte Pleng sofort ins Herz geschlossen. Kein Wunder, stundenlang mit einer Engelsgeduld hat sie mit ihm den ganzen Strand umgebuddelt und die tollsten Bauwerke konstruiert. Und viele Leckereien hatte sie auch immer dabei.

Eines Tages wollten wir uns mit den beiden am Surin Beach treffen. Wir fuhren im heißen Zahn über den Highway und waren in ca. 1 Stunde endlich angekommen.
Am Horizont sahen wir schon dunkle Wolken aufziehen. So dass wir uns sofort an einem Wat unterstellten und dort auf besseres Wetter warten wollten.
Daraus wurde leider nichts und wir sprinteten durch die Sturzfluten in ein gegenüber liegendes Restaurant und haben erst mal was getrunken – es regnete immer noch in Strömen. O.K. dann essen wir schon zu Abend – immer noch kein besseres Wetter in Sicht.
Was jetzt, wie sollten wir zu dritt mit unserem Moped den weiten Weg im Regen und Dunklen wieder zurück schaffen? Viel zu gefährlich.
Kurzerhand vermittelte uns Pleng ein privates Taxi, welches Mika und mich zurück nach Nay Yang bringen sollte. Ralf würde mit dem Moped alleine nachkommen, wenn es endlich aufhörte zu regnen.
Wir hatten einen absolut vorsichtigen und netten Fahrer erwischt und fuhren sicherlich 1,5 Stunden zurück zu unserem Hotel. Ich hatte das Gefühl, der Fahrer war noch nie soweit gefahren. In der Dunkelheit fuhr er paar Mal an der Einfahrt unseres Hotels vorbei. So dass wir an der Hauptstraße ausstiegen und vor lauter Wirrwarr noch unseren Moped-Helm im Auto liegen ließen.
Im Hotel kam uns der Besitzer ganz aufgeregt entgegen gelaufen. Pleng hatte in Sorge schon mehrmals angerufen und nach uns gefragt. Hatten wirklich ganz schön lange gebraucht.
Kurze Zeit später kam zum Glück auch Ralf wohlbehalten im Hotel an.

Bleibt da noch zu erwähnen:
Unser Treffen mit Stephen aus Kanada. Stephen, ein Freund unserer Mainzer Freunde, Reinhold und Gudrun, nahm den langen Weg von Patong nach Naiton mit dem Moped auf sich, um mit uns und Stephan und Pleng ein paar schöne Stunden am Strand zu verbringen. Wir haben uns echt gefreut, ihn wieder zu treffen. Das Letzte mal hatten wir ihn vor 4 Jahren in Patong gesehen. Schade nur, dass diesmal Reinhold und Gudrun nicht dabei sein konnten.

Außerdem war da noch der TukTuk-Fahrer, welcher so einen Spaß mit Mika hatte, der gerade ein T-Shirt mit Tuk-Tuk-Aufdruck trug. Vor lauter Freude drehten die beiden eine Ehrenrunde am Nay Yang Beach entlang –Mika auf der Fahrerbank. Dieser war natürlich stolz wie Oskar.

Und der Mann, der in den Supermarkt ging. Wir saßen mal wieder ein Bierchen trinkend am Tisch vor einem Supermarkt (übrigens eine Eigenart, welche wir von R+G übernommen haben). Der Mann winkte Mika zu, Mika winkte zurück. Und als der Mann raus kam, steckte er Mika einen Lutscher zu.

Kein Wunder, dass Mika am liebsten noch ganz lange in Thailand geblieben wäre – hier sind ja alle sooo freundlich!!!

Leider gingen unsere Tage auf Phuket zu schnell vorbei und unser Urlaub neigte sich dem Ende zu. Die Zeit am Nai Yang und Naiton Beach haben wir zwar sehr genossen, aber nochmal Phuket würde es sicher nicht werden.
Zu viel hat sich hier in den letzten Jahren zum Negativen verändert. Unzählige großen Hotelbauten und Bauruinen, teilweise schmutzige Strände, mit Armadas von Liegestühlen oder dreckiges Meer. Dass alles ist leider nicht mehr das Phuket, welches uns vor Jahren so gut gefallen hatte.

Heimreise und 14 Stunden Dubai
Am, Freitag, den 13. März, ging unser Air Asia-Flug nach Bangkok. Ein letztes Essen im Flughafen in Bangkok und ab in den Flieger nach Dubai, pünktlich um 20.15 Uhr hob dieser ab.
Der Flug verlief erneut absolut problemlos mit viel Schlaf für uns alle.
Den Zwischenstopp hatten wir diesmal bewusst länger gewählt – 14 Stunden. Nahe das Flughafens Dubai hatten wir im Comfort Inn (http://www.hotelcomfortinn.com) reserviert. Mitten in der Nacht ging es mit einem rosafarbenen Lady-Taxi, vermutlich nur für Frauen oder Familien vorbehalten, in ca. 10 Minuten zum Hotel.
Das Zimmer kann im Preis-/Leistungsvergleich(ca. 100 €) zu allen Hotels in Thailand wohl nur schlecht abschneiden. Aber für ein paar Stunden Schlaf sollte es ausreichen. An langes Ausruhen war leider nicht zu denken. Glücklich um 1.30 Uhr im Bett, meinte Mika, uns um 5 Uhr schon wieder wecken zu müssen. Daran trug wohl auch der Jetlag Schuld – in Thailand war es ja schon Aufstehenszeit.
Noch bisschen gekuschelt und ab zum Frühstück.
So, was sollten wir jetzt die ganze Zeit im Hotel machen? Unser Flug ging ja erst um 14.30 Uhr und so schön war der Pool auch wieder nicht.
Ganz spontan ließen wir uns von der Rezeption ein Taxi rufen. Wir dachten eigentlich daran, einen Festpreis für 3 Stunden Stadtrundfahrt auszuhandeln. Dies ist aber in Dubai nicht üblich und auch überhaupt nicht nötig.
Der Fahrer zählte uns einige Sehenswürdigkeiten auf, welche er uns zeigen wollte: Burj el Arab, verschiedene Hotels mit Shopping Malls, Jumeirah Palm, Atlantis, Marina….
Wir waren ja absolut nicht darauf vorbereit und wussten gar nicht, was auf uns zukommen würde. Also ließen wir ihn einfach mal losfahren.
Vorbei an gigantischen Hochhäusern und riesigen Baustellen sowie dem weltbekannten Burj el Arab fuhren wir durch diese für uns fremde Welt.
Wir besichtigten zwei Luxushotels, das Eine mit riesigen Becken, worin Wasserschildkröten schwammen - das Andere im Vendig-Stil mit Gondeln und Flussläufen, außerdem im Hotel ein orientalischer Basar.
Anschließend fuhren wir über die kürzlich erst eröffnete ins Meer aufgeschüttete Palme – Jumeirah Palm. Im Hotel Atlantis gibt es ein riesiges Aquarium mit 65.000 Fischen, wie Rochen, Hai, Schildkröten etc.
In der Shopping-Mall können wir uns nur staunend die Schaufenster anschauen – Gucci-Baby-Bekleidung, dass ist nicht unsere Welt – trotzdem, einfach nur Wahnsinn.
Anschließend ging es an der Marina vorbei, für ein paar Minuten noch an den Strand und dann zurück ins Hotel, Koffer holen und weiter an den Flughafen. Der ganze Spaß hat uns nur ca. 50 € gekostet. Mika war im Taxi mal wieder eingeschlafen.
Nicht nur für ihn waren es viel zu viele Eindrücke in der kurzen Zeit gewesen.

Den vorersten letzen Flug verbrachten wir mit weniger Schlaf, aber vielem Fernsehen – Dschungelbuch und Arielle die Meerjungfrau gibt’s daheim für Mika noch nicht.

Könnte hier noch unzählige positive Erfahrungen schildern, welche wir mit Mika bei unserer ersten Fernreise hatten, möchte aber nicht allzu sehr langweilen.
Kann nur sagen, dass wir sicherlich im Vorfeld auch einige Bedenken hatten, ob es richtig ist, mit einem Kleinkind so eine weite Reise zu machen; insbesondere in Bezug auf Zeitverschiebung, ärztliche Versorgung, Hitze, fremdes Essen etc. oder ob es nicht einfach nur egoistisch von uns ist, mit einem Kleinkind nach Thailand zu fahren.
Im Nachhinein sind wir uns sicher, dass auch Mika sehr viele schöne Erlebnisse und neue Erfahrungen gemacht hat – er erzählt noch heute, ein halbes Jahr danach, immer wieder von seinem Mäcoo, Pleng, Ähm, Landa etc…..

- Unser Flug fürs nächste Jahr ist schon gebucht!!! :huepf :huepf :huepf


Lukhang
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Re: Thailand mit den 3 Pappuschs und „Erna“

Beitrag von Lukhang »

Danke für den schönen Reisebericht Bille!!
Viele Grüße,
Lukhang


hellraider007

Re: Thailand mit den 3 Pappuschs und „Erna“

Beitrag von hellraider007 »

Hi Bille,
ist ja ein sehr ausführlicher Bericht und witziger Bericht :klatsch
Wir hatten uns auch schon mal Tanamas angeschaut, da wir jetzt als
Wiederholungstäter im Januar nach NaiYang fahren.
War echt eine schöne Anlage. :D

Sind aber diesmal in Villa Liberg.

Viele Liebe Grüße noch

hellraider007


tuktam
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Re: Thailand mit den 3 Pappuschs und „Erna“

Beitrag von tuktam »

Hallo,
sehr schöner Bericht! Da möchte man sofort wieder los!!!
Müssen leider noch bis März warten. Aber Vorfreude....
Wir reisen mittlerweile schon mit zwei Kindern, der Jüngste (2 Jahre, auch Mika :wink: ) war mit 3Monaten zum ersten mal in Thailand und seitdem jeden Winter. Unser Grosser(5 Jahre) war bis jetzt auch jeden Winter in Thailand. Bedenken hatten wir auch nur vor der ersten Reise. Unsere Kinder haben dort so viel erlebt und thailändische Gastfreundschaft erfahren, ich bin froh dass wir das unseren Kleinen ermöglichen können und freue mich immer über Reiseberichte anderer, die das genau so sehen.

Alles Gute und liebe Grüße aus Hamburg,

tuktam :drive


isi

Re: Thailand mit den 3 Pappuschs und „Erna“

Beitrag von isi »

Hi Bille,

ein echt schöner Bericht, der mich an unsere Reise nach Lanta 2005 erinnert. Leider können wir seitdem nicht mehr in diesen Teil von LOS ,da unsere "2 kleinen" jetzt in die Schule gehen und wir nur noch in den Sommerferien fahren können.
Ko Phangan ist aber auch schön und wir freuen uns schon auf Juli 2010.

Viele Grüße von der Nahe

isi


Bille

Re: Thailand mit den 3 Pappuschs und „Erna“

Beitrag von Bille »

Hy Isi,

ja mir graut's auch schon davor, wenn wir uns nach den Schulferien richten müssen - teure Preise, blöde Reisezeiten ....
Aber solange genießen wir es noch, den kalten deutschen Winter in Thailand zu umgehen.

LG
Bille


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chris
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Re: Thailand mit den 3 Pappuschs und „Erna“

Beitrag von chris »

Hallo Bille,
man gewoehnt sich daran in den Schulferien nur noch wegzukommen. aber schoen isses freilich nich. Uebrigens die Fotos hab ich noch nicht vergessen, dauert alles noch ein bisserl :oops:
Sehr schoener Reisebericht, wenn ich nich so faul aehm beschaeftigt waer :P


Bille

Re: Thailand mit den 3 Pappuschs und „Erna“

Beitrag von Bille »

Hy Chriss,

habs auch nicht vergessen. :kugel
Nur keinen Stress. Bin geduldig.... :D
Bis dann

Bille


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