Re: Thailand 2011 - Bericht, Videos & Bilder
Verfasst: 08.09.2011, 23:46
Hallo Leute,
@Romy, ja das ist ein genialer Effekt. Kostet jedoch ne Menge Zeit, Muse und Speicherkarten
Im Bangkok Film sind noch mehr davon
so, und nun gehts aber weiter. Ich habe alles fertig. Bericht, Bilder und Film. Unter der Woche geht es teils echt nicht. Habt bissi Geduld mit mir, oder wie würde der gute alte Thai sagen: Sabai Sabai
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Bangkok letzter Teil
- Wir schreiben das Jahr 2011 - Ende Juni - Bangkok -
Nach den ersten 1-2 Stünden Schlaf im „totally-out-of-order-Modus“ (in dem ich wohl auch auf der Fullmoonparty vor den Boxen hätte schlafen können), wachten wir aufgrund des Lärms von draußen auf. Mitten in der Nacht. Das ist eines der Dinge, die mir im Centre Point nicht so gut gefallen haben. Die Türen auf den Balkon, oder besser gesagt die Dichtungen der Schiebetüren waren…hm…sagen wir mal nicht die neuesten. Latent war ein fieses Dauerpfeifen des Windes durch die Ritzen der Türen zu vernehmen. Garniert mit Auto-, Skytrain-, und sonstigen Straßengeräuschen
Obwohl wir im 18. Stock waren, war es ziemlich laut und hellhörig. Wir sind eigentlich recht „gute“ Schläfer (haha wie sich das anhört) und waren wirklich müde, aber es war echt laut und schwer zu schlafen. Das Pfeifen haben wir durch „Stopfen“ der Ritzen hinbekommen. Den Restlärm konnten wir nicht dämmen. Das Bremsen des Skytrains war besonders nervig. Mit etwas Mühe wieder eingeschlafen…bis…5 Uhr. Unter dem Hotel in einer Seitenstraße ist eine Moschee. Pünktlich um 5 Uhr legte der Muezzin aber mal so richtig los (zu hören auch im Film). Ich dachte er steht neben uns am Bett und singt uns aus dem Koran vor. Eigentlich ist das ja ein super Erlebnis – so rein kulturell gesehen und so weiter. Wir wollten aber endlich richtig schlafen, verdammt noch mal
Er hatte unüberhörbar auch einen sehr guten Tag und wichtigen Anlass erwischt und so ging die ganze Show dann tatsächlich bis fast 6 Uhr
Morgens haben wir es dann überraschender Weise doch recht gut aus den Matratzen geschafft und waren sogar mal nicht die Letzten beim Frühstück. Das Frühstücksbuffet im Centre Point ist ausreichend und braucht sich nicht verstecken. Nur die Wurst- und Käseesser kommen zu kurz, aber das ist ja fast überall in Thailand so, außer man geht in eine 5* Hütte. Nach dem Frühstück gings auch gleich on Tour: Raus auf die Straße, kurz akklimatisiert, denn an diesem Tag war es sowas von schwül und drückend. Wir sind dann zielstrebig bis zum Oriental Pier gelaufen, vorbei an vielen kleinen Geschäften mit teils sehr ansehnlichen Auslagen. Nicht der Neppes-Kitsch, den man z.B. auf der Patpong oder auch auf der Khao San Road bekommt – richtig schöne Schnitzereien, Skulpturen, Vasen, Truhen, usw. Leider blieb es bei Kleinigkeiten, da unsere Reißverschlüsse an den Rucksäcken uns keinen großen Spielraum ließen. Dadurch, dass ich auf Koh Phangan als DJ auflege, war mein Rucksack sowieso zu 50% mit Technik gefüllt: Laptop, Soundkarte, Kopfhörer, Festplatte, Midi-Controller, Effektgerät
…tja, man muss eben Prioritäten setzen und das heißt die Minimalausstattung an Klamotten mitnehmen. Ich gehe jede Wette ein, dass mein Rucksack am Flughafen auf Bomben untersucht wurde, so viele Kabel und Stecker wie ich dabei hatte
Ich schweife schon wieder ab. Am Oriental Pier angekommen, waren wir erst mal plan- und ratlos, ob der vielen unterschiedlichen Boote. Wir sollen uns an den Flaggen orientieren. Ok, leichter gesagt als getan. Ein netter Ire half uns dann weiter, als er sah dass wir fünfmal den Pier gewechselt hatten. Das Touristen-Flat-Rate-Ticket für den ganzen Tag haben wir nicht genommen. Wir haben jede Fahrt einzeln bezahlt (sofern wir von der hektischen Kassiererin auf dem Boot entdeckt wurden)
Am Fluß & Umgebung
local boat
Einige Stationen weiter hieß es dann raus aus dem Boot, den Pier wechseln und auf ein anderes Bootchen warten, das die Leute ans andere Ufer zum Wat Arun befördert. Für 13 Baht ist man dann auch kurz später stolzer Besitzer eines Fahrscheins. Ich war jetzt bereits fünf Mal in Bangkok, aber irgendwie haben wir es nie geschafft den Wat Arun zu besichtigen. Es war zu meinem Erstaunen nicht viel los, die Tempelanlage ist absolut sehenswert und natürlich sowas von fotogen. Wir hatten auch Glück mit dem Himmel. Es war eine Mischung aus Sonne, Wolken und vielen Farben, die auf den Bildern (und im Film) echt was her macht, aber seht selbst:
Wat Arun
Nach zwei Stündchen voller Andacht und gemütlichem Schlendern durch die Anlage hatten wir genug, sind nach etwas Erkundung der Gegend wieder auf die andere Seite übergesetzt und haben direkt am Pier auf einer abenteuerlichen Konstruktion zu Mittag gegessen. Super lecker und mit einer grandiosen Aussicht. Eigentlich unbezahlbar…
Da wir sehr entdeckungsfreudig waren, sind wir einfach mal losgelaufen und haben die Stadtteile hinter dem Pier erforscht - einmal auf der Thonburiseite. Dann nach dem Übersetzen auf der anderen Seite. Spätestens nach 15 Minuten laufen, sieht man keinen Farang mehr. Wir haben das alltägliche Leben Bangkoks auf uns wirken lassen. Das ist unser Lieblingshobby geworden. Es war auch gerade Schule aus und wir haben Horden von Kindern und Jugendlichen beobachtet, wie sie in ihren blauen Uniformen aus den unterschiedlichen Schulen strömten und von ihren Eltern und Großeltern bereits erwartet wurden. Durch eine Seitenstraße habe ich nochmals den Wat Arun auf der anderen Flußseite erwischt
Überall dampfte und köchelte es. Die Straßen lebten und wir haben es einfach nur genossen und aufgesaugt. Wir sind dann langsam entlang des Flusses wieder Richtung Silom gelaufen, sind am nächsten local Pier mit dem local Boot zurück zum Sathorn Pier gefahren. Zurück ins Hotel, im Pool abgekühlt und dann war es Zeit für ein kleines Nickerchen.
Gegen 20 Uhr haben wir uns gestärkt nach einem leckeren Essen in einer Esstraße, die zu einem kleinen Markt gehört auf den Weg ins Glow in der Sukhumvit gemacht. Dort spielte ein Dj-Kollege aus Irland und hatte uns auf die Gästeliste geschrieben. Diesmal fiel die Wahl aufs Taxi. Etwas teuer, da wir kaum Energie zum Feilschen hatten, dafür sehr komfortabel und wir wurden sprichwörtlich direkt vor die Boxen gefahren. Manchmal ist es herrlich, faul zu sein.
Netter Club, nich allzu groß, etwas hipper, Musik ganz ok machmal gut, Preise keine Ahnung. Viele junge Thais, die sich schon dekadent und wild gegeben haben
aber ansonsten ist der Club eher unspektakuär.
Glow
Wir gehörten an diesem Abend gefühlt zu den älteren Semestern. Wir waren auch etwas müde und träge und haben uns recht schnell wieder entschieden, nach Hause zu fahren. Lieber gemütlich im Appartement noch einen Absacker nehmen, gute Musik hören und einfach die Seele baumeln lassen – auf Neudeutsch „Chillen“.
Diese Nacht haben wir etwas besser – wenn auch nicht ideal geschlafen. Es war tatsächlich zu laut. Ich möchte das Centre Point wirklich loben und auf keinen Fall schlecht machen, aber das gibt einen Minuspunkt. Das und der Balkon, der lieblos oder besser: gar nicht möbliert und teils sogar gefährlich war. Es ist eine sehr tiefe Stufe raus und auf dem Balkon liegen Leitungen ganz ungünstig, so dass wir uns einige Male gestoßen haben oder gestolpert sind. Wahrscheinlich hatten wir mit dem undichten Fenster und dem etwas abenteuerlichen Balkon nur Pech und die anderen Zimmer haben das nicht. Wären wir länger geblieben hätten wir uns wohl was überlegen müssen, aber die eine weitere Nacht ging auch ohne Beschwerde oder Zimmer wechseln.
Nach dem späten Frühstück haben wir gepoolt und uns ein wenig verbrannt. Das Wetter war traumhaft schön an diesem Morgen und so haben wir den verlorenen Schlaf unter dem Sonnenschirm am fast leeren Pool aufgeholt. Dort oben geht immer ein Windchen – es gibt viele Liegen und Schirme, große Handtücher sind auch am Start – alles in allem ein wirklich schöner und sauberer Pool
Mittags waren wir wieder schlendern, haben uns kleinere Märkte angesehen, nach Antiquitäten geschaut und haben in einer Garküche lecker Suppe und Spieße gegessen. Anschließend spontan zur Massage, da uns das Etablissement ansprach – Massagen hatten wir bis dato irgendwie total vergessen. Dazu muss ich euch eine kleine Geschichte erzählen:
Nach dem Pool, bin ich ohne Unterwäsche in meine Leinenhose gehüpft, da ich zu diesem Zeitpunkt nicht an eine Massage dachte. Als wir in den Salon rein sind, ist es mir aber eingefallen und ich meinte ganz verlegen, dass ich keine Unterwäsche anhätte und wir wieder kämen. Wie immer „no problem sir“, „we have towels sir“ und drin waren wir. Meine Liebste wählte eine Fußmassage, ich eine Oil-Massage. Anja blieb unten, ich musste hoch in eine Kabine. Im Nachhinein betrachtet, war das die pure Taktik. Das Kalb von der Herde trennen. Angriff auf das schwächste Glied - sozusagen
Oben sollte ich die Hose ausziehen, das Handtuch entpuppte sich als größeres Taschentuch. Ich mich also irgendwie verdeckt, Hosen und Shirt aus und ganz schnell bäuchlings auf die Matte geschmissen. Sie machte den Vorhang zu und zog sich eine Art Kimono an. Danach war (vorerst) alles super. Eine in der Tat sehr kompetente und wohltuende Massage, viele duftende Öle und Salben, etwas Small Talk usw. Als ich mich dann umdrehen sollte, wurde es etwas seltsam. Ich mich umgedreht, wieder mit allen Verrenkungen und dem "Riesenhandtuch" versucht irgendwie das Nötigste zu verdecken. Da lag ich nun und wartete auf die Fortsetzung bis auf einmal die Dame ihr Haar öffnete (wie in einem schlechten 80er Sexfilm), gefolgt von einer abartigen Schleuderbewegung mit der Hand und der Frage, ob ich „special Massage“ wollte. Nach einigen Sekunden hatte auch ich gerafft, was da eigentlich abging und dann hieß es: HILFE! S.O.S! also doch!
Dankend verneint, etwas irritiert aufgestanden, hurtig angezogen und runter zu Mama. Anja wartete schon, sah meinen erschrockenen Blick und fragte, ob die Massage nicht „gut“ war. Die Masseuse (?) kam hinter mir her und lächelte seelenruhig Anja an und sprach ganz angeregt mit ihr. Ich habe derweil bezahlt, dann schnell raus und dort habe ich ihr die Story erzählt und wir haben uns fast tot gelacht. Schon dreist und unheimlich abgebrüht von dem guten Mädel. Die Frau oder Freundin sitzt unten und sie will dich oben - drei Meter Luftlinie entfernt - mal kurz vernaschen. Kommt dann runter wie die Unschuld vom Lande und grinst sich einen. Bangkok hat echt immer und überall Überraschungen parat.
Ich brauche ein Bier. Wir hatten noch einige Dosen im Rucksack und haben uns auf einen Absatz gesetzt und getrunken. Jeder Thai der an uns vorbei kam – sei es mit dem Moped oder per Pedes – sah uns ungläubig an, grinste oder tuschelte. Als wir später am Abend nähe des Hotels essen waren und bei Bestellung eines Singhas einen Text unter die Nase gehalten bekamen, wussten wir warum wir vorher die Attraktion der Straße waren. Absolutes Alkoholverbot unter Androhung echt heftiger Strafen wegen der Vorwahlen – und das das ganze Wochenende über. Bingo! Und wir setzen uns gemütlich mitten an die Straße und prosten glücklich den Leuten zu. Glück gehabt, dass nicht die „richtigen“ Personen kamen und so ihr Monatsgehalt verdoppeln konnten. In Bangkok haben die das knallhart durchgezogen. Es gab in den Supermärkten und fast allen Bars und Restaurants keinen Alkohol. Nun ja, wir hatten ja noch die Minibar
Spät Abends waren wir etwas planlos und sind mit einem Tuk-Tuk zur Patpong gefahren
warum eigentlich? Ich weiß es nicht – wahrscheinlich weil es recht nah ist und zweitens, ich weiß es wirklich nicht. Das war 1998 schon scheisse – 2007 sogar schlimmer und dieses Jahr ebenso. Einmal durch und dann sofort wieder ein Tuk-Tuk herbei gerufen und zurück an den Fluss. Dort angekommen sind wir nach einem Spaziergang durch das nächtliche Treiben und der Umgebung, vorbei an schlafenden Menschen, immer noch rauchenden Garküchen und angeleuchteten Marktständen, in eine kleine Cocktailbar mit Flußblick und haben den letzten Abend in Bangkok unter freiem Himmel ausklingen lassen. In dieser Bar bekamen wir Alkohol. Keine Ahnung warum - sie gehörte zu einem Hotel, evtl. wird das anders bewertet, da nicht "öffentlich". Könnte eine Erklärung sein. Hier noch ein schöner Schnappschuss von einem kleinen Nachtmarkt
Morgens nach dem Frühstück haben wir gegen 9 Uhr ausgecheckt, danach sind wir mit dem Bus für keine 10 Baht für beide zusammen mit der Linie (72) zum Bahnhof Hua Lamphong. Das sind gerade mal 6 oder 7 Haltestellen und dauert etwa 15 Minuten.
Nach einem Erfrischungsdrink haben wir uns im kleinen und übersichtlichen Bahnhof ein Holzklasse-Ticket nach Ayutthaya für unglaubliche 16 - in Worten sechzehn - Baht pro Person gekauft
und zapp zapp, 30 Minuten später saßen wir im Zug nach Norden. Längliche Holzbänke, also keine Reihen, offene Fenster, springende Wagons, fliegende Händler, alle sitzen oder liegen kreuz & quer. Wir sagten Bye Bye Bangkok, es ging nach Ayutthaya – see you again next year
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Hier noch der Link zum kompletten Bangkok Video. Achtet mal gegen Ende, so bei 6.45 Min auf die Stimme des Polizisten
Enuch?!
--> Zum Video (16:9) http://www.youtube.com/watch?v=Jk-ETXKc-Xo (rechte Maus, dann in neuem Tab öffnen sonst seid ihr weg
)
Update: Clip 53rd Floor (16:9) http://www.youtube.com/watch?v=ecC1bb-sORA
To be continued…
LG Sandwurm
@Romy, ja das ist ein genialer Effekt. Kostet jedoch ne Menge Zeit, Muse und Speicherkarten
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Bangkok letzter Teil
- Wir schreiben das Jahr 2011 - Ende Juni - Bangkok -
Nach den ersten 1-2 Stünden Schlaf im „totally-out-of-order-Modus“ (in dem ich wohl auch auf der Fullmoonparty vor den Boxen hätte schlafen können), wachten wir aufgrund des Lärms von draußen auf. Mitten in der Nacht. Das ist eines der Dinge, die mir im Centre Point nicht so gut gefallen haben. Die Türen auf den Balkon, oder besser gesagt die Dichtungen der Schiebetüren waren…hm…sagen wir mal nicht die neuesten. Latent war ein fieses Dauerpfeifen des Windes durch die Ritzen der Türen zu vernehmen. Garniert mit Auto-, Skytrain-, und sonstigen Straßengeräuschen
Obwohl wir im 18. Stock waren, war es ziemlich laut und hellhörig. Wir sind eigentlich recht „gute“ Schläfer (haha wie sich das anhört) und waren wirklich müde, aber es war echt laut und schwer zu schlafen. Das Pfeifen haben wir durch „Stopfen“ der Ritzen hinbekommen. Den Restlärm konnten wir nicht dämmen. Das Bremsen des Skytrains war besonders nervig. Mit etwas Mühe wieder eingeschlafen…bis…5 Uhr. Unter dem Hotel in einer Seitenstraße ist eine Moschee. Pünktlich um 5 Uhr legte der Muezzin aber mal so richtig los (zu hören auch im Film). Ich dachte er steht neben uns am Bett und singt uns aus dem Koran vor. Eigentlich ist das ja ein super Erlebnis – so rein kulturell gesehen und so weiter. Wir wollten aber endlich richtig schlafen, verdammt noch mal
Morgens haben wir es dann überraschender Weise doch recht gut aus den Matratzen geschafft und waren sogar mal nicht die Letzten beim Frühstück. Das Frühstücksbuffet im Centre Point ist ausreichend und braucht sich nicht verstecken. Nur die Wurst- und Käseesser kommen zu kurz, aber das ist ja fast überall in Thailand so, außer man geht in eine 5* Hütte. Nach dem Frühstück gings auch gleich on Tour: Raus auf die Straße, kurz akklimatisiert, denn an diesem Tag war es sowas von schwül und drückend. Wir sind dann zielstrebig bis zum Oriental Pier gelaufen, vorbei an vielen kleinen Geschäften mit teils sehr ansehnlichen Auslagen. Nicht der Neppes-Kitsch, den man z.B. auf der Patpong oder auch auf der Khao San Road bekommt – richtig schöne Schnitzereien, Skulpturen, Vasen, Truhen, usw. Leider blieb es bei Kleinigkeiten, da unsere Reißverschlüsse an den Rucksäcken uns keinen großen Spielraum ließen. Dadurch, dass ich auf Koh Phangan als DJ auflege, war mein Rucksack sowieso zu 50% mit Technik gefüllt: Laptop, Soundkarte, Kopfhörer, Festplatte, Midi-Controller, Effektgerät
Ich schweife schon wieder ab. Am Oriental Pier angekommen, waren wir erst mal plan- und ratlos, ob der vielen unterschiedlichen Boote. Wir sollen uns an den Flaggen orientieren. Ok, leichter gesagt als getan. Ein netter Ire half uns dann weiter, als er sah dass wir fünfmal den Pier gewechselt hatten. Das Touristen-Flat-Rate-Ticket für den ganzen Tag haben wir nicht genommen. Wir haben jede Fahrt einzeln bezahlt (sofern wir von der hektischen Kassiererin auf dem Boot entdeckt wurden)
Am Fluß & Umgebung
local boat
Einige Stationen weiter hieß es dann raus aus dem Boot, den Pier wechseln und auf ein anderes Bootchen warten, das die Leute ans andere Ufer zum Wat Arun befördert. Für 13 Baht ist man dann auch kurz später stolzer Besitzer eines Fahrscheins. Ich war jetzt bereits fünf Mal in Bangkok, aber irgendwie haben wir es nie geschafft den Wat Arun zu besichtigen. Es war zu meinem Erstaunen nicht viel los, die Tempelanlage ist absolut sehenswert und natürlich sowas von fotogen. Wir hatten auch Glück mit dem Himmel. Es war eine Mischung aus Sonne, Wolken und vielen Farben, die auf den Bildern (und im Film) echt was her macht, aber seht selbst:
Wat Arun
Nach zwei Stündchen voller Andacht und gemütlichem Schlendern durch die Anlage hatten wir genug, sind nach etwas Erkundung der Gegend wieder auf die andere Seite übergesetzt und haben direkt am Pier auf einer abenteuerlichen Konstruktion zu Mittag gegessen. Super lecker und mit einer grandiosen Aussicht. Eigentlich unbezahlbar…
Da wir sehr entdeckungsfreudig waren, sind wir einfach mal losgelaufen und haben die Stadtteile hinter dem Pier erforscht - einmal auf der Thonburiseite. Dann nach dem Übersetzen auf der anderen Seite. Spätestens nach 15 Minuten laufen, sieht man keinen Farang mehr. Wir haben das alltägliche Leben Bangkoks auf uns wirken lassen. Das ist unser Lieblingshobby geworden. Es war auch gerade Schule aus und wir haben Horden von Kindern und Jugendlichen beobachtet, wie sie in ihren blauen Uniformen aus den unterschiedlichen Schulen strömten und von ihren Eltern und Großeltern bereits erwartet wurden. Durch eine Seitenstraße habe ich nochmals den Wat Arun auf der anderen Flußseite erwischt
Überall dampfte und köchelte es. Die Straßen lebten und wir haben es einfach nur genossen und aufgesaugt. Wir sind dann langsam entlang des Flusses wieder Richtung Silom gelaufen, sind am nächsten local Pier mit dem local Boot zurück zum Sathorn Pier gefahren. Zurück ins Hotel, im Pool abgekühlt und dann war es Zeit für ein kleines Nickerchen.
Gegen 20 Uhr haben wir uns gestärkt nach einem leckeren Essen in einer Esstraße, die zu einem kleinen Markt gehört auf den Weg ins Glow in der Sukhumvit gemacht. Dort spielte ein Dj-Kollege aus Irland und hatte uns auf die Gästeliste geschrieben. Diesmal fiel die Wahl aufs Taxi. Etwas teuer, da wir kaum Energie zum Feilschen hatten, dafür sehr komfortabel und wir wurden sprichwörtlich direkt vor die Boxen gefahren. Manchmal ist es herrlich, faul zu sein.
Netter Club, nich allzu groß, etwas hipper, Musik ganz ok machmal gut, Preise keine Ahnung. Viele junge Thais, die sich schon dekadent und wild gegeben haben
Glow
Wir gehörten an diesem Abend gefühlt zu den älteren Semestern. Wir waren auch etwas müde und träge und haben uns recht schnell wieder entschieden, nach Hause zu fahren. Lieber gemütlich im Appartement noch einen Absacker nehmen, gute Musik hören und einfach die Seele baumeln lassen – auf Neudeutsch „Chillen“.
Diese Nacht haben wir etwas besser – wenn auch nicht ideal geschlafen. Es war tatsächlich zu laut. Ich möchte das Centre Point wirklich loben und auf keinen Fall schlecht machen, aber das gibt einen Minuspunkt. Das und der Balkon, der lieblos oder besser: gar nicht möbliert und teils sogar gefährlich war. Es ist eine sehr tiefe Stufe raus und auf dem Balkon liegen Leitungen ganz ungünstig, so dass wir uns einige Male gestoßen haben oder gestolpert sind. Wahrscheinlich hatten wir mit dem undichten Fenster und dem etwas abenteuerlichen Balkon nur Pech und die anderen Zimmer haben das nicht. Wären wir länger geblieben hätten wir uns wohl was überlegen müssen, aber die eine weitere Nacht ging auch ohne Beschwerde oder Zimmer wechseln.
Nach dem späten Frühstück haben wir gepoolt und uns ein wenig verbrannt. Das Wetter war traumhaft schön an diesem Morgen und so haben wir den verlorenen Schlaf unter dem Sonnenschirm am fast leeren Pool aufgeholt. Dort oben geht immer ein Windchen – es gibt viele Liegen und Schirme, große Handtücher sind auch am Start – alles in allem ein wirklich schöner und sauberer Pool
Mittags waren wir wieder schlendern, haben uns kleinere Märkte angesehen, nach Antiquitäten geschaut und haben in einer Garküche lecker Suppe und Spieße gegessen. Anschließend spontan zur Massage, da uns das Etablissement ansprach – Massagen hatten wir bis dato irgendwie total vergessen. Dazu muss ich euch eine kleine Geschichte erzählen:
Nach dem Pool, bin ich ohne Unterwäsche in meine Leinenhose gehüpft, da ich zu diesem Zeitpunkt nicht an eine Massage dachte. Als wir in den Salon rein sind, ist es mir aber eingefallen und ich meinte ganz verlegen, dass ich keine Unterwäsche anhätte und wir wieder kämen. Wie immer „no problem sir“, „we have towels sir“ und drin waren wir. Meine Liebste wählte eine Fußmassage, ich eine Oil-Massage. Anja blieb unten, ich musste hoch in eine Kabine. Im Nachhinein betrachtet, war das die pure Taktik. Das Kalb von der Herde trennen. Angriff auf das schwächste Glied - sozusagen
Oben sollte ich die Hose ausziehen, das Handtuch entpuppte sich als größeres Taschentuch. Ich mich also irgendwie verdeckt, Hosen und Shirt aus und ganz schnell bäuchlings auf die Matte geschmissen. Sie machte den Vorhang zu und zog sich eine Art Kimono an. Danach war (vorerst) alles super. Eine in der Tat sehr kompetente und wohltuende Massage, viele duftende Öle und Salben, etwas Small Talk usw. Als ich mich dann umdrehen sollte, wurde es etwas seltsam. Ich mich umgedreht, wieder mit allen Verrenkungen und dem "Riesenhandtuch" versucht irgendwie das Nötigste zu verdecken. Da lag ich nun und wartete auf die Fortsetzung bis auf einmal die Dame ihr Haar öffnete (wie in einem schlechten 80er Sexfilm), gefolgt von einer abartigen Schleuderbewegung mit der Hand und der Frage, ob ich „special Massage“ wollte. Nach einigen Sekunden hatte auch ich gerafft, was da eigentlich abging und dann hieß es: HILFE! S.O.S! also doch!
Dankend verneint, etwas irritiert aufgestanden, hurtig angezogen und runter zu Mama. Anja wartete schon, sah meinen erschrockenen Blick und fragte, ob die Massage nicht „gut“ war. Die Masseuse (?) kam hinter mir her und lächelte seelenruhig Anja an und sprach ganz angeregt mit ihr. Ich habe derweil bezahlt, dann schnell raus und dort habe ich ihr die Story erzählt und wir haben uns fast tot gelacht. Schon dreist und unheimlich abgebrüht von dem guten Mädel. Die Frau oder Freundin sitzt unten und sie will dich oben - drei Meter Luftlinie entfernt - mal kurz vernaschen. Kommt dann runter wie die Unschuld vom Lande und grinst sich einen. Bangkok hat echt immer und überall Überraschungen parat.
Ich brauche ein Bier. Wir hatten noch einige Dosen im Rucksack und haben uns auf einen Absatz gesetzt und getrunken. Jeder Thai der an uns vorbei kam – sei es mit dem Moped oder per Pedes – sah uns ungläubig an, grinste oder tuschelte. Als wir später am Abend nähe des Hotels essen waren und bei Bestellung eines Singhas einen Text unter die Nase gehalten bekamen, wussten wir warum wir vorher die Attraktion der Straße waren. Absolutes Alkoholverbot unter Androhung echt heftiger Strafen wegen der Vorwahlen – und das das ganze Wochenende über. Bingo! Und wir setzen uns gemütlich mitten an die Straße und prosten glücklich den Leuten zu. Glück gehabt, dass nicht die „richtigen“ Personen kamen und so ihr Monatsgehalt verdoppeln konnten. In Bangkok haben die das knallhart durchgezogen. Es gab in den Supermärkten und fast allen Bars und Restaurants keinen Alkohol. Nun ja, wir hatten ja noch die Minibar
Spät Abends waren wir etwas planlos und sind mit einem Tuk-Tuk zur Patpong gefahren
Morgens nach dem Frühstück haben wir gegen 9 Uhr ausgecheckt, danach sind wir mit dem Bus für keine 10 Baht für beide zusammen mit der Linie (72) zum Bahnhof Hua Lamphong. Das sind gerade mal 6 oder 7 Haltestellen und dauert etwa 15 Minuten.
Nach einem Erfrischungsdrink haben wir uns im kleinen und übersichtlichen Bahnhof ein Holzklasse-Ticket nach Ayutthaya für unglaubliche 16 - in Worten sechzehn - Baht pro Person gekauft
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Hier noch der Link zum kompletten Bangkok Video. Achtet mal gegen Ende, so bei 6.45 Min auf die Stimme des Polizisten
--> Zum Video (16:9) http://www.youtube.com/watch?v=Jk-ETXKc-Xo (rechte Maus, dann in neuem Tab öffnen sonst seid ihr weg
Update: Clip 53rd Floor (16:9) http://www.youtube.com/watch?v=ecC1bb-sORA
To be continued…
LG Sandwurm