Wir sind viel zu frueh am Pier. Sven von unserem Hotel hat uns geraten um sechs hier zu sein. Die Faehre geht um
neun.
Wir sind die ersten, natuerlich. Die abenteuerlich aussehende Schiffscrew, ein paar Flaschen Sam Song kullern ueber
Deck, bedeutet uns, vor sieben Uhr #einchecken# ist nicht. Nagut. Gibts halt noch ein Cornettoeis aus dem 7eleven.
Ist uebrigens wesentlich billiger als bei uns und auch wesentlich mehr Auswahl, warum bloss??
Unser Gepaeck lassen wir lieber nicht allein, ich waere schon traurig wenn unser Wasserkocher weg waere.
So nach und nach kommen noch andere Farrangs. Also sind wir auf diesem Piratenschiff nicht die einzigen. Ein
Steinchen rollt von meinem Herzen.
Wir schauen beim Einladen zu. Was da alles in dem Schiffsbauch verschwindet, ist schon gigantisch. Ueber
Transportkisten zu riesigen Saecken bis zu Mopeds und Stickstoffflaschen, fort isses. Aber es sieht alles sehr
profimaessig aus.
Wir beobachten die anderen Reisenden. Drei muffige Franzoesinnen, drei aufgeregte Deutschinnen, ganz coole
Kanadier /Amis. Alle sehen den Kahn an und man kann die Sprechblasen ueber den Koepfen lesen = Mit dem Kahn
muss ich fahren?
Mittlerweile hat sich die eincheck Zeit auf halb neun erhoeht. Jedes Ticket hat auch eine Matratze mit Nummer.
Die ganzen aufgestapelten Rucksaecke verschwinden im Leib des Bootes. Egal ob die Leute da sind oder nicht.
Ueber eine Rampe saussen sie nach unten, aber nix faellt ins Wasser. Hut ab.
Endlich gehts ins Innere des Seelenverkaufers. Ach du liebe Zeit. Da liegen die Matratzen, eng an eng und jeder
noch so kleine Millimeter wird ausgenutzt. Natuerlich ist die Groesse und Breite der Matratzen auf Thai-People eingestellt,
schluck.
Wir suchen unsere Platze und natuerlich sind sie direkt am Motor. Das kann ja lustig werden. Er tuckert leise
vor sich hin, ich werde mich schon daran gewoehnen.
Wieder einmal sage ich,Werner sei Dank, denn ich glaub er wars, der ein Bettlaken empfohlen hat. Ich mache
es uns auf den Matratzen, die bestimmt selber laufen wuerden, wenn sie nicht so eingepfercht waeren,so gut es geht
gemuetlich.
Die Faehre fuellt sich. Fast nur junge Leute. Ich glaube, wir sind die Aeltesten.
Es ist kurz vor neun und der Motor wird auf Last gestellt...................... Ich glaube, ich werde einen
schwerwiegenden Ohrschaden davontragen.
aus der Tasche und in die Ohren gedengelt. Puuh, es ist ertraeglicher.
Nun ist mit unterhalten nix mehr, wir haetten vorher eine Zeichensprache vereinbaren sollen. Den Gedanken
an einen eventuellen Toilettenaufenthalt verdraenge ich.
Also mache ich einfach die Augen zu und tatsaechlich kann ich ein bischen vor mich hindoesen.
Ich doese und doese, der Kahn tuckert und rollt ueber die Wellen und auch den Gedanken, mir wird schlecht,
verbanne ich einfach aus dem Kopf
Und was soll ich sagen, die Glieder verrenkt, todmuede, muffig riechend, blaseplatzend aber lebend kommen
wir morgens puenktlich um fuenf Uhr in Surat Thani an. Das Gepaeck wird auch vollstaendig und unberuehrt
ausgeladen.
Wir nehmen uns bei einem Schlepper ein Taxi (1.500 Baht) aber wurscht, der faehrt uns an unseren Strand
in Khanom und die wunderschoene Zeit in LOS kann weiter gehen.
Gruss nikki
