buddhistische Heirat

[bernd3]

Hallo an Alle,

ich hätte da mal eine Frage.......
Meine Partnerin und ich (beide deutsch) haben vor kurzem in Deutschland standesamtlich geheiratet.
Nun würden wir gerne in unserm Urlaub (Feb/März 2015) "buddhistisch heiraten". Wir meinen aber nicht so eine große Feier mit Familie und so..........sondern so im ganz kleinen Rahmen.
Der / die Mönche und wir.
Hat jemand von Euch einen Tipp ?

Grüße

Bernd

[smile]

Das einfachste ist im Hotel jemanden zu bitten (der Englisch spricht) und dann zum Wat. Je nach Lust und Laune könnt ihr das ganz schlicht machen ( geht ohne Voranmeldung in 15 Minuten) oder mit mehreren Mönchen, kann dann 1-2h oder länger dauern.

Wenn ihr das am Strand machen wollt, das Hotel arrangiert das meist ziemlich unkompliziert. Da ist dann aber mehr Holywoodstyle (Photographen besorgt das Hotel auch).

Hab ich im Dezember gemacht. Das Wat war eine ziemliche Rumpelkammer, aber der Abt soll "Very famoust" sein. Zuschauer hatten wir keine, die waren schon alle im Restaurant und futtern, als wir ankamen.

[smile]

Der Grund, warum jemand buddhistisch heiraten möchte, obwohl keiner dar Partner einen Bezug dazu hat, erschließt sich mir allerdings nicht.

"beide Deutsche" schließt "Bezug zum Buddhismus" nicht automatisch aus und Beweggründe für ein Hochzeitsritual sind immer noch Privarsache.

[bernd3]

Vielen Dank Smile und vielen Dank Klos,

schreiben fällt mir schon immer schwer. Mit "beide Deutsch" wollte ich nur zum Ausdruck bringen das keine Beziehungen nach Thailand bestehen und auch keine Familienfeier geplant ist.

Um "unnütze Rede" zu vermeiden würde ich gerne meine Frage konkretisieren.
Wir möchten nicht in einer Besenkammer, nicht Publikumswirksam am Strand und nicht im Hotelzimmer heiraten. Schön wäre ein Wat in Bangkok oder Chiang Mai.
Hat jemand noch einen Tipp oder sollen wir einfach in ein Wat gehen und dort fragen ?

Vielen Dank für Eure Mühe.

sonnige Grüße

Bernd

[smile]

Da kommt dann eher ein kleines Kloster irgendwo in der Nähe des Hotels in Frage, denke ich. Es ist ja nicht toll wenn man in so einem Touristen Hotspot sitzt und dann noch Fotomodell von Touristen wird.
Ich würde da an der Hotelrezeption fragen und den Tempel dann anschauen. Aber so richtig geschleckt sauber und ohne rel. viel Gerümpel sind die wenigsten Wats, Vieleicht nach Songkrang, wenn groß Reinemachen war.
Bei uns war halt nicht die Umgebung (Rumpelkammer) wichtig, sondern eben dieser spezielle Mönch. Die Gattin ist sehr strenggläubig von daher war der Rahmen nicht wichtig. Wir haben für einen Mönch die kostspielige Spende von 199.- THB bezahlt. Habe gerade noch mal nachgefragt :"Man gibt was man geben will/kann".
Ich denke aber du wirst auf einen Guide oder die Hilfe des Hotelpersonals angewiesen sein. Oder einen Mönch finden, der brauchbares Englisch spricht.

P.S. Was hast du gegen Besenkammern? Einehemaliger deutscher Tennisstar hat in einer Besenkammern sogar ein Kind gemacht.

[Predator_Jo]

Hallo,

um ehrlich zu sein habe ich keine Ahnung wie so eine Buddhistische Trauungszeremonie aussieht. Kann man sich das ähnlich vorstellen wie in der Kirche, dass da jemand eine Rede hält und dann quasi die Ehe "legalisiert"? Würde mich interessieren...

Was ich mir vorstellen könnte ist, dass man sich einen Tempel aussucht, der einem gefällt und dann versucht mit den Mönchen ins Gespräch zu kommen und sein Anliegen vorträgt. Könnte klappen, bisher waren die Mönche denen wir begegnet sind immer sehr aufgeschlossen und konnten auch etwas englisch.

Wisst ihr schon wohin es euch in eurem Urlaub verschägt? Viele hier haben schon alle möglichen Tempel in allen möglichen Gegenden gesehen, vielleicht kennt ja jemand eine Perle.

Gruß
Stephan

[smile]

@Stefan

Ich kann da ja nur von unserer Hochzeit reden. Das hat sich nicht besonders (oder gar nicht) von einer Zeremonie unterschieden wenn du "Tamboon" machst. Der Mönch murmelte etwas und damit war die "Segnung" auch schon vorbei. Man kann mehr Mönche haben und auch noch irgendwelche Feierlichkeiten dran hängen und Riten ausbauen. Aber gem. Der geizigste (ähm sparsamsten) Ehefrau von allen wäre das alles unnötige teure Show und kostet blos Geld. Die ganze Sache hat ca. 15 Minuten gedauert.
Die Gesamtkosten waren dann ca. 4.000 Baht, für ein paar Kilo Seafood, Fisch, Bier und ein Pflaster (bin ja vom Modep geplumpst ... gut das ich blau war. hat gar nicht weh getan) fand ich dann für eine Feier mit bis zu 80 Gästen bis weit nach Mitternacht nicht zu teuer. Mit dem Geld kommt man natürlich nur hin, weil alle als "Geschenk" Essen & Trinken mitbringen.

Interessant fand ich noch, dass ich vor der Hochzeit dem Großvater von einer Freundin "vorgestellt" wurde. Lösung kam dann später: Irgendjemand älteres (möglichst alt) soll auch seinen Segen geben und wenn keiner von der Familie da ist schnappt man sich einen "Ersatzopa", den man gut kennt.

[smile]

Und ja, man kann auch alles innerhalb von 15 min in einer Rumpelkammer durchführen lassen. Jeder nach seiner Fasson.

Danke für soviel Toleranz und innewohnender Verachtung! Danke Anke!

[Roland]

Ich muss jetzt nochmal nach haken.
Die buddhistische Heirat ist ja eine Sache. Dass sie hier nicht anerkannt ist und der deutsche Krempel doch noch erledigt sein will ist auch klar.
Daher sehe ich das ganze eher als "die Beziehung / Ehe segnen lassen"

Und das dürfte doch auch nachträglich möglich sein. Da sich meine Petra immer mehr dem buddhistischem Glauben hingezogen fühlt würde sie dies gerne mit mir nach 8 Jahren Ehe gerne nach holen.
Da wir dieses Jahr nur kurz in BKK und anschließend auf Koh Chang sind, werde ich da wohl mal in den einzigen Tempel gehen und fragen.
Da meine Frau mit Sicherheit auch Fotos und Atmosphäre will versuche ich da mal etwas zu organisieren.
Mal sehen in welcher Größenordnung sich da die Kosten belaufen.

[smile]

Nur ein Wat auf Koh Chang? Kann ich mir mal so gar nicht vorstellen, aber ok. Den Schmuck für das Wat mußt du natürlich selber zahlen. Angesichts der immensen Kosten für Blumen und Blüten wird das natürlich echt ins Geld gehen

Mit der Atmosphäre ist das so eine Sache. Ich habe bisher meist Wats eher touristisch besucht. Also rein, schauen, Foto machen raus und gut ist. Wenn man sich dann mal so in eine Ecke setzt und wartet bis die Gebete erledigt sind schweift der Blick halt von dem "Altar" etc. ab und man muss dann zugeben, das da ein Haufen Ramsch rumsteht und der Boden mal richtig gefeudelt werden muss und man besser den Beutel wechselt, bevor man saugstaubt.

Ich werd später mal ein Bild reinbasteln. Also bei uns war das 0,001 feierlich, aber Nan war begeistert und ihre Freundinnen haben beim Bilder schauen gequiekt wie Teenager. Der "richtige" Mönch IST scheinbar ausschlaggebend. Ähnlich wie bei den Amuletten. Eines das einen hochangesehenen Mönch zeigt ist bedeutend teurer als das von einem einfachen Abt.

Wenn man seinen Segen von einem Abt bekommt, dessen Story gerade in TH der Aufreger ist (gibt zu sex mit einem Mann gehabt zu haben und soll gefeuert werden) ist das scheinbar gar nicht mehr gut für das Karma.

[Sundowner]

Für wessen Karma? Vom Mönch oder derer, die den Segen erhalten

[Roland]

In Berlin hab ich das ja schon einmal bei meiner ersten Ehe durch. Der Mönch kam damals zu uns in die Wohnung, finanziert durch Spenden der ganzen Thaifreundinnen meiner Damaligen. Die Zeremonie hat so eine halbe Stunde gedauert, dann durften wir dem Mönch beim futtern zu sehen bevor wir selbst zugreifen durften.
Ein part der Zeremonie ist bei mir hängen geblieben, weil er mir übersetzt wurde. Und zwar hat er sich direkt an meine Frau gewendet. Wenn ich Feuer bin, muss sie Wasser sein. Wenn sie Feuer ist, muss ich Wasser sein. Sie darf aber nicht vergessen, dass mir mal das Wasser ausgehen könnte.
Hat sie offensichtlich vergessen, unsere Ehe ist abgefackelt.

Auf Koh Chang ist mir jeden Fall nur ein Wat bekannt. der, der auch in den Reiseführern erwähnt wird. Mir schwebt es vor, dass ich über das Hotelpersonal einen Mönch und Fotografen ins Hotel hole. Wir sind im Dewa, mit eigenem Strandabschnitt. Ich denke das ist ein würdiger Hintergrund.
Mal sehen, was Schickes zum Anziehen passt bestimmt noch in den Koffer.

Als ich meine jetzige Frau 2007 heiratete, hätte ich nicht gedacht, dass sie von Buddha mal so beeindruckt sein wird. Da ich ja schon lange einen Bezug zu Thailand habe, hab ich sie offensichtlich angesteckt.

[smile]

Für wessen Karma? Vom Mönch oder derer, die den Segen erhalten

Für das von dem Mönch auf jeden Fall. Die thailändisch/buddhistische Toleranz wird aber deutlich wenn man liest: Es wird über den Ausschluss noch diskutiert und es sollte auch ein Rat jüngerer Mönche darüber beraten ob das halbwegs in Ordnung ist und gerügt werden muss oder ein Ausschlussgrund darstellt!

[Muggel26]

Bei smiles Beschreibung seines Hochzeitsgelages mußte ich echt lachen...Mit dem Moped zur Trauung, auch nicht schlecht...

Aber mal Spaß beiseite.
Eine buddhistische Zeremonie kann man auch in Deutschland bekommen. Buddhistische Freunde von mir, Mitglieder eines Mahayanazweig Ordens, der in Deutschland diverse Tempel hat, holen eine buddhistische Zeremonie noch nach, nachdem sie standesamtlich getraut wurden.
In jeder größeren Stadt gibt es buddhistische Zentren. Wenn dir Thailand am Herzen liegt, suche ein Zentrum oder Gruppe zum Theravadabuddismus. Da könnte man sich vorab mal auf Deutsch informieren, über die Inhalte, Texte , Traditionen etc einer solchen entsprechenden Zeremonie.

Jedoch, und das finde ich schon wichtig, sollte das Ganze nicht eine Art seltener Folklore sein für Nichtbuddhisten sein.

Wenigstens ein Ehepartner sollte Buddhist sein, finde ich. Das ist für mich auch eine Frage des Respekts vor Buddha.
Wie man es definiert, was es ausmacht, Buddhist zu sein, dürfte deine Freundin sicherlich wissen, wenn sie sich mit dem Buddhismus befasst, Dharmalehre und Shanga gehören in jedem Fall dazu, einige wichtige Suttren sollte man auch kennen....
Nur einen Buddha aus dem Baumarkt in der Wohnung stehen zu haben ist ja noch kein Buddhismus im eigentlichen Sinne, wenn ich das mal überspitzt und allgemein so sagen darf. (damit soll sich jetzt aber niemand hier angesprochen oder angegriffen fühlen)
Ich respektiere sehr, wenn man sich mit dieser wunderbaren , bereichernden Weltanschauung auseinandersetzt. Da kann ein Thailandaufenthalt, vielleicht das Miterleben einer Tempelzeremonie, eines buddhistischen Feiertags , ein kurzer Retreat ( weiß ich jetzt aber nicht, ob das möglich ist), ein wunderbares Erlebnis in diese Richtung sein.

[smile]

@Muggel

NeeNee ... zur "Schnellzeremonie" sind wir schon mit einem Auto ... blos dann am Morgen heim mit dem Moped

P.S.
Grad wiedergefunden: http://www.catandnat.com/traditional-thai-weddings/

P.P.S.
Klostertourismus wie in Europa gibt es meineswissens nicht, aber man kann jederzeit ein und auch wieder austreten. Einige Bekannte aus Thailand haben das quasi als Familientradition im vorbei gehen erledigt ... eingetreten ausgetreten ... hat 10 Minuten gedauert.
Traditionell sollen Klöster Reisenden als Obdach dienen (gedient haben), dem widerspricht, das z.B. Dara Devi (Hotel in Chiang Mai) ein Flop ist. Es ist in etwa wie ein Kloster aufgebaut und asiatische Touristen wollen dort nicht pennen, weil es ein Sakrileg ist.